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Fachverlag und Nachrichtenagentur

Retrograde intrarenale Chirurgie bei zufällig entdeckten asymptomatischen Nierensteinen

UROLITHIASIS Penang – Ziel der Studie von William Lay Keat Ong vom Department of Urology des Penang General Hospital in Penang, Malaysia, und dem internationalen Autorenteam war es, die chirurgischen Ergebnisse und die Steinfreiheitsraten (SFR) bei Patienten mit asymptomatischen, zufällig entdeckten Nierensteinen (asymptomatic incidental renal stones, AIRS) zu bestimmen, die sich einer retrograden intrarenalen Chirurgie (RIRS) unterziehen. Diese retrospektive Studie mit der Bezeichnung FLEX-ible Ureteroscopy Outcomes Registry (FLEXOR) wird vom Team of Worldwide Endourological Researchers (TOWER) unterstützt. Untersucht wurden erwachsene Patienten, bei denen eine RIRS durchgeführt wurde. Analysiert wurde ein Subset von asymptomatischen Patienten mit Nierensteinen, die durch bildgebende Verfahren diagnostiziert und mit RIRS behandelt wurden. Die Daten umfassten Patientencharakteristika, Steinspezifikationen, Anästhesietyp, perioperative Details, Komplikationen und SFR. Eine multivariate logistische Regressionsanalyse wurde durchgeführt, um Faktoren zu bewerten, die mit der SFR in Zusammenhang stehen. Von 679 Patienten mit AIRS erfüllten 640 die Einschlusskriterien. Das mediane Alter betrug 55 Jahre und 33,4% waren Frauen. Insgesamt hatten 22,1% positive Urinkulturen. Die Steine hatten einen mittleren Durchmesser von 12 mm und lagen häufig in inferiorer und interpolarer Position. Die RIRS wurde in 443 Fällen vorzugsweise in Allgemeinanästhesie mit einem wiederverwendbaren Ureteroskop durchgeführt. Prophylaktisch wurden bei 314 Patienten Antibiotika verabreicht. Die mediane Operationszeit betrug 58 Minuten und die mediane Laserzeit 24 Minuten. Die SFR betrug 68,8%. Die Verwendung des Holmium-Lasers (Odds Ratio [OR] 0,21; 95% Konfidenzintervall [KI] 0,06 – 0,63; p < 0,01) und multiple Steine (OR 0,38; 95% KI 0,19 – 0,76; p < 0,01) waren mit einer geringeren Chance auf Steinfreiheit assoziiert. Wie die Autoren in der August-Ausgabe 2024 des BJU INTERNATIONAL berichten, waren die Komplikationen insgesamt gering, wobei 1,6% der Patienten eine Sepsis erlitten. Re-Interventionen wurden in 76 Fällen (11,8%) durchgeführt, wobei die RIRS in 67 Fällen (10,6%) die häufigste Methode war. (cw)

Autoren: Shin BNH, Qu L, Rhee H, Chung E. Korrespondenz: Eric Chung, AndroUrology Centre, Suite 3, 530 Boundary St, Brisbane, Qld 4000, Australia. E-Mail: ericchg@hotmail.com Studie: Systematic review and network meta-analysis of re-intervention rates of new surgical interventions for benign prostatic hyperplasia. Quelle: BJU Int. 2024 Aug;134(2):155-165. doi: 10.1111/bju.16304. Epub 2024 Apr 10. PMID: 38600763. Web: https://bjui-journals.onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/bju.16304

KOMMENTAR Diese multizentrische Real-World-Studie ist die erste ihrer Art, die die Vor- und Nachteile der RIRS bei Patienten mit AIRS untersucht und eine günstige SFR mit akzeptablen Komplikationen zeigt. Diese Analyse ist relevant, da unter Urologen diskutiert wird, ob aktive Überwachung, Stosswellenlithotripsie oder eine sofortige Intervention bei AIRS vorzuziehen sind. Die präventive Diskussion über mögliche Re-Interventionen hilft den Patienten, informierte Entscheidungen zu treffen, insbesondere bei grossen und multiplen Steinen. Ein direkter Vergleich, ob sich die Komplikationen von Interventionen bei symptomatischen Steinen von denen bei AIRS unterscheiden, ist hier jedoch nicht möglich.

Autor: Dr. med. Christoph Würnschimmel, Oberarzt Luzerner Kantonsspital