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Fachverlag und Nachrichtenagentur

Prävalenz der Myopie 2008 bis 2017 in einer grossen Schweizer Militärkohorte

MYOPIA Zürich – Die Prävalenz der Myopie nimmt weltweit zu, mit den höchsten Raten in Asien. Aus europäischen Ländern liegen nur wenige Daten vor. Leila Sara Eppenberger vom Departement Gesundheitswissenschaften und Technologie der ETH Zürich und Kollegen untersuchten, ob die Myopieprävalenz auch in unseren Breitengraden zunimmt. Sie analysierten retrospektiv die Daten von männlichen Wehrpflichtigen des Rekrutierungszeitraums 2008 bis 2017. Zur Verfügung standen das Jahr der Rekrutierung, das Geburtsjahr des Wehrpflichtigen, der Visus, die Refraktion (sphärisches Äquivalent) und das Tragen einer Brille (ja/nein). Insgesamt wurden die Daten von 355.657 männlichen Wehrpflichtigen aus den Jahren 2008 bis 2017 einbezogen. Durchschnittlich wurden 35.566 Wehrpflichtige pro Jahr rekrutiert, mit einem Minimum von 33.998 im Jahr 2017 und einem Maximum von 37.594 im Jahr 2011. Das Durchschnittsalter bei der Rekrutierung betrug 19,7 Jahre. Die Zahl der Brillenträger blieb im Beobachtungszeitraum stabil, im Durchschnitt trugen 29,6% der Wehrpflichtigen bei der Rekrutierung eine Brille. Von 21,8% (n = 77.698) der Wehrpflichtigen lagen Angaben zum Refraktionsstatus vor: Das mittlere sphärische Äquivalent für das rechte und linke Auge betrug -2,3 D. Im Beobachtungszeitraum wurde keine Abnahme des mittleren sphärischen Äquivalents pro Rekrutierungsjahr festgestellt. Die geschätzte Myopieprävalenz betrug durchschnittlich 27,5% (SD = 0,8%) und nahm im Beobachtungszeitraum nicht zu. In der April-Ausgabe 2024 von GRAEFE’S ARCHIVE FOR CLINICAL AND EXPERIMENTAL OPHTHALMOLOGY fassen die Autoren die Ergebnisse zusammen: Für die Jahre 2008–2017 konnte keine Veränderung der sphärischen äquivalenten Refraktionsfehler bei männlichen Wehrpflichtigen der Schweizer Armee festgestellt werden. Auch der Anteil der Brillenträger und die geschätzte Myopieprävalenz haben im Beobachtungszeitraum nicht signifikant zugenommen. (bs)

Autoren: Eppenberger LS, Jaggi GP, Todorova MG, Messerli J, Sturm V. Korrespondenz: Leila Sara Eppenberger, Health Sciences and Technology, ETH Zurich, Raemistrasse 101, 8092, Zurich, ZH, Switzerland. E-Mail: l.eppenberger@gmail.com Studie: Following prevalence of myopia in a large Swiss military cohort over the last decade: where is the European „myopia boom“? Quelle: Graefes Arch Clin Exp Ophthalmol. 2024 Apr 5. doi: 10.1007/s00417-024-06467-0. Epub ahead of print. PMID: 38578331. Web: https://link.springer.com/article/10.1007/s00417-024-06467-0