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Fachverlag und Nachrichtenagentur

Ulzerative Keratitis bei Pferden 2012-2021: Retrospektive Auswertung der Kulturergebnisse und Resistenztests in den Niederlanden

KORNEA/INFEKTION Utrecht – Ulzerative Keratitis ist eine häufige Augenerkrankung bei Pferden, die durch eine mikrobielle Infektion kompliziert werden kann und eine sofortige gezielte Therapie erfordert, um den Verlust der Sehfunktion oder des Auges zu verhindern. Clara Y. Verdenius et al. von der Ophthalmology Section am Department of Clinical Sciences, Surgery of Companion Animals der Veterinärmedizinischen Fakultät der Universität Utrecht in den Niederlanden berichten über die Ergebnisse von mikrobiellen Kulturen, Antibiotikaresistenztests und Hornhautzytologie bei Pferden mit ulzerativer Keratitis, die in der Überweisungsklinik vorgestellt wurden. Ziel war es, die Übereinstimmung zwischen Zytologie- und Kulturergebnissen zu bewerten, um festzustellen, ob eine vorherige topische Behandlung die Ergebnisse der mikrobiellen Kultur beeinflusst hat und ob sich die Inzidenz antimikrobieller Resistenzen während des Studienzeitraums verändert hat.

Es wurde eine retrospektive Analyse der Fallmerkmale sowie der Ergebnisse der Zytologie und der mikrobiellen Kulturen durchgeführt. Die statistischen Analysen umfassten deskriptive Statistiken, χ2 oder den exakten Fisher-Test und den McNemar-Test.

Von insgesamt 178 Pferden wurden Proben für Bakterienkulturen (n = 187), Pilzkulturen (n = 153) und Zytologie (n = 153) gesammelt. Die Bakterien- und Pilzkulturen waren in 36% (n = 67) bzw. 20% (n = 30) positiv. Am häufigsten wurden Staphylococcus (48%), Streptococcus (16%) und Aspergillus (81%) gefunden. In 14% der zytologischen Proben wurden Mikroorganismen nachgewiesen. Erworbene Antibiotikaresistenzen wurden häufig bei Streptococcus- und Staphylococcus-Spezies beobachtet. Erworbene Antibiotikaresistenzen gegen Gentamicin traten häufiger in Fällen auf, die zuvor mit Gentamicin behandelt worden waren (p < 0,001). Die Inzidenz erworbener Antibiotikaresistenzen nahm zwischen den Kohorten 2012–2017 und 2018–2021 nicht signifikant zu. Weder die Ergebnisse der Bakterien- noch der Pilzkulturen stimmten mit den zytologischen Befunden überein (p < 0,001 bzw. p = 0,02). Bei 6 von 104 Proben, die bei der Pilzkultur negativ waren, wurden in der Zytologie Pilzelemente nachgewiesen.

Wie die Autoren in der elektronischen Vorabpublikation im Januar 2024 beim Fachjournal EQUINE VETERINARY JOURNAL darlegen, liegt die Haupteinschränkung der Arbeit im retrospektiven Charakter, aufgrund dessen einige Fallmerkmale und Testergebnisse nicht verfügbar waren. Die Autoren fassen zusammen, dass eine erworbene Resistenz häufig bei Streptococcus- und Staphylococcus-Arten sowie bei Bakterien beobachtet wurde, die zuvor topischem Gentamicin ausgesetzt waren. Die Häufigkeit der erworbenen Antibiotikaresistenz nahm im Laufe der Zeit nicht zu. Es wird darauf hingewiesen, dass bei negativen Pilzkulturen die Zytologie einen zusätzlichen Nutzen bei der Identifizierung von Keratomykosen haben kann. (bs)

Autoren: Verdenius CY, Slenter IJM, Hermans H, Broens EM, Djajadiningrat-Laanen SC. Korrespondenz: Clara Y. Verdenius, Department of Clinical Sciences, Surgery of Companion Animals, Ophthalmology Section, Utrecht University, Faculty of Veterinary Medicine, 3584 CM Utrecht, The Netherlands. E-Mail: c.y.verdenius@uu.nl Studie: Equine ulcerative keratitis in the Netherlands (2012-2021): Bacterial and fungal isolates and antibiotic susceptibility. Quelle: Equine Vet J. 2024 Jan 14. doi: 10.1111/evj.14059. Epub ahead of print. PMID: 38220439. Web: https://beva.onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/evj.14059