Review: Multimodale Bildgebung und Deep Learning bei geographischer Atrophie
MEDICAL RETINA / DEEP LEARNING Basel – Die geographische Atrophie (GA) als Folge der altersbedingten Makuladegeneration ist eine der häufigsten Ursachen für irreversiblen Sehverlust in den Industrieländern. Kürzlich wurden von der US-amerikanischen Food and Drug Administration (FDA) zwei Medikamente zur Behandlung der GA zugelassen. Aufgrund ihres therapeutischen Ansatzes, der in erster Linie auf eine relative Verlangsamung des Krankheitsverlaufs abzielt, kann es jedoch schwierig sein, das individuelle Ansprechen auf die Behandlung zu erkennen. Die klinische Entscheidungsfindung muss sich daher möglicherweise auf den Grad der GA-Progression vor und während der Behandlung stützen. Für solche Quantifizierungen stehen eine Reihe von bildgebenden Verfahren und auf künstlicher Intelligenz (KI) basierende Algorithmen zur Verfügung. Maximilian Pfau vom Institute of Molecular and Clinical Ophthalmology Basel (IOB) und weitere Kollegen haben dazu ein ausführliches Review verfasst, welches im Dezember 2023 in den ACTA OPHTHALMOLOGICA veröffentlicht wurde. Ziel war es, einen umfassenden Überblick über die Grundlagen der GA-Bildgebung, über Diagnose- und Klassifikationsverfahren auf Basis dieser Bilder sowie über die innovative Rolle von KI-Algorithmen bei der automatischen Ableitung von diagnostischen und prognostischen Erkenntnissen aus den Bilddaten zu geben. (bs)
Autoren: Pfau M, Künzel SH, Pfau K, Schmitz-Valckenberg S, Fleckenstein M, Holz FG. Korrespondenz: Frank G. Holz, Department of Ophthalmology, Universitäts-Augenklinik Bonn, Ernst-Abbe-Str. 2, Bonn 53127, Germany. E-Mail: frank.holz@ukbonn.de Studie: Multimodal imaging and deep learning in geographic atrophy secondary to age-related macular degeneration. Quelle: Acta Ophthalmol. 2023 Dec;101(8):881-890. doi: 10.1111/aos.15796. PMID: 37933610. Web: https://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/aos.15796