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Fachverlag und Nachrichtenagentur

Was können tragbare Selbstscan-OCTs für die Ferndiagnose und Überwachung von Netzhauterkrankungen leisten?

MEDICAL RETINA Guangzhou – Chinesische Forscher um Zitian Liu aus dem State Key Laboratory of Ophthalmology der Sun Yat-sen University in Guangzhou untersuchten die Anwendbarkeit und Genauigkeit eines tragbaren, automatisierten optischen Kohärenztomographie(OCT)-Selbstscangerätes zur Messung der zentralen Teilfelddicke (CST). Darüber hinaus wurde die Übereinstimmung bei der Diagnose von Netzhautläsionen zwischen dem Selbstscan-Gerät und der klinisch eingesetzten Spektraldomänen-OCT (SD-OCT) untersucht. Die vergleichende Querschnittsstudie wurde zwischen August 2020 und Februar 2021 durchgeführt. Es wurden zwei Gruppen erwachsener Teilnehmer rekrutiert: (1) eine ausgewählte Kohorte von 160 Teilnehmern mit bestätigter Diagnose und (2) eine konsekutive Kohorte von 315 zufällig rekrutierten Teilnehmern. Alle Teilnehmer wurden einer automatisierten OCT-Selbstuntersuchung mit dem tragbaren Gerät sowie einer Standard-OCT-Untersuchung unterzogen. Für Vergleiche zwischen den beiden OCT-Geräten wurde der CST automatisch berechnet. Innerhalb der konsekutiven Kohorte wurden die diagnostische Übereinstimmung bei Netzhautläsionen und die Erfolgsrate der Selbstuntersuchung evaluiert. In der ausgewählten Kohorte ergaben die selbstgescannten OCT-Bilder mit der SD-OCT übereinstimmende CST-Werte mit einer mittleren Differenz von 0,1 ± 7,7 µm für normale Augen, 4,9 ± 10,6 µm für Makulaödeme, -1,3 ± 9,5 µm für choroidale Neovaskularisation und 5,0 ± 7,8 µm für die epiretinale Membran. Das Selbstscan-OCT zeigte ebenfalls eine gute Wiederholbarkeit mit einer mittleren Test-Retest-Differenz von 0,7 ± 3,9 µm in der CST und Übereinstimmungsgrenzen im Bereich von -6,9 bis 8,3 µm. Darüber hinaus lagen in der konsekutiven Kohorte die geräteübergreifenden κ-Werte für die Erkennung verschiedener Netzhautläsionen zwischen 0,8 und 1,0, mit Ausnahme der Netzhautablösung (κ = 0,5). Alle Augen (100%) in der ausgewählten Kohorte und 242 Augen (76,8%) in der konsekutiven Kohorte schlossen die Selbstbildgebung erfolgreich ab. Im Vergleich zur SD-OCT, die von einem Techniker durchgeführt wurde, verbrachten die Teilnehmer weniger Zeit mit der Selbstbildgebung (66,7 ± 20,1 vs. 73,3 ± 32,5; p < 0,01). Die Mehrheit der Teilnehmer (90%) empfand den Selbstscan als «einfach» und «bequem». Wie die Autoren in der elektronischen Vorabpublikation im Oktober 2023 beim BRITISH JOURNAL OF OPHTHALMOLOGY berichten, zeigten die Ergebnisse, dass das Selbstscan-OCT und das klinisch eingesetzte SD-OCT nicht nur bei der Messung des CST, sondern auch bei der Identifizierung der meisten Netzhautläsionen sehr gut übereinstimmen. (bs)

Autoren: Liu Z, Huang W, Wang Z, Jin L, Congdon N, Zheng Y, Chen S, Liu Y. Korrespondenz: Professor Yizhi Liu, State Key Laboratory of Ophthalmology, Zhongshan Ophthalmic Center, Sun Yat-sen University, Guangdong Provincial Key Laboratory of Ophthalmology and Visual Science, Guangzhou, Guangdong 510060, China. E-Mail: liuyizhi@gzzoc.com Studie: Evaluation of a self-imaging OCT for remote diagnosis and monitoring of retinal diseases. Quelle: Br J Ophthalmol. 2023 Oct 30:bjo-2023-324012. doi: 10.1136/bjo-2023-324012. Epub ahead of print. PMID: 37903558. Web: https://bjo.bmj.com/content/early/2023/10/30/bjo-2023-324012.long