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Fachverlag und Nachrichtenagentur

Telechirurgie mittels 5G-Technologie und verbesserter roboter-gestützter Operationstechnik in China

 

RENAL CANCER Tianjin – Von März bis Oktober 2021 wurden in Hospital of Qingdao University in China mittels „Telechirurgie“ insgesamt 29 robotergestützte laparoskopische radikale Nephrektomien (RN) in acht peripheren Spitälern durchgeführt, wie Jianmin Li et al. berichten. Dieses „proof of concept“ soll, insbesondere nach der Etablierung der 5G-Technologie, die ersten Daten liefern. Die mediane Round-Trip-Verzögerung betrug 26 ms (Interquartilsbereich [IQR] 5) und die mediane Entfernung zwischen dem Patienten und dem Chirurgen betrug 187 km (IQR 57). Die am weitesten entfernte Klinik lag 1.775 km entfernt. Sowohl die Master-Einheit als auch die Slave-Einheit wurden von Netzwerk- und Maschinenbauingenieuren betreut und chirurgischen Assistenten waren auf der Patientenseite darauf vorbereitet, Komplikationen bei einem Kommunikationsausfall zu vermeiden. Es wurde das „Micro Hand S robotic system“ verwendet (Shangdong WEGO Surgical Robot Company, Weihai China). Der primäre Endpunkt war die „Erfolgsrate“, definiert als der Prozentsatz der Patienten, bei denen eine erfolgreiche Remote-RN ohne Umstellung auf andere chirurgischen Verfahren und ohne größere intra- oder postoperative Komplikationen durchgeführt wurde. Wie die Autoren in der elektronischen Vorabpublikation im Juli 2022 im Fachjournal EUROPEAN UROLOGY schreiben, lag diese bei 100%, bei einer medianen Operationszeit von 67 Minuten. (cw)

Autoren: Li J, Yang X, Chu G, Feng W, Ding X, Yin X, Zhang L, Lv W, Ma L, Sun L, Feng R, Qin J, Zhang X, Gou C, Yu Z, Wei B, Jiao W, Wang Y, Luo L, Yuan H, Chang Y, Cai Q, Wang S, Giulianotti PC, Dong Q, Niu H. Korrespondenz: Haitao Niu, Department of Urology, Affiliated Hospital of Qingdao University, Qingdao, 266003, China. E-Mail: niuht0532@126.com Studie: Application of Improved Robot-assisted Laparoscopic Telesurgery with 5G Technology in Urology. Quelle: Eur Urol. 2022 Jul 8:S0302-2838(22)02469-1. doi: 10.1016/j.eururo.2022.06.018. Epub ahead of print. PMID: 35817641. Web: https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0302283822024691

KOMMENTAR Die Ergebnisse zeigen, dass die Kombination aus der neuen 5G-Technologie und chirurgischen Robotern eine neue potenzielle telemedizinische Therapieoption darstellen könnte. Diese Studie ist insbesondere durch ihre Neuheit sehr interessant und ebnet den Weg für weitere Studien. Natürlich ist dieses Setting in der modernen Medizin, und insbesondere seit der Einführung der Roboterchirurgie, in den Hinterköpfen vieler Chirurginnen und Chirurgen und erscheint attraktiv. Dennoch müssen sicherlich viele ethische und medikolegale Grundsätze diskutiert und definiert werden, um eine solche Studie und insbesondere eine breitere Anwendung in der Zukunft auch in Europa als realistisch anzusehen.

Autor: Dr. med. Christoph Würnschimmel, Oberarzt Luzerner Kantonsspital