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Fachverlag und Nachrichtenagentur

Alle drei Verfahren zur der posterioren lamellären Hornhauttransplantation weisen Stärken und Schwächen auf

CORNEA Umeå – Die Studie von Andreas Viberg, Branka Samolov und Berit Byström aus dem Department of Clinical Sciences, Ophthalmology, der Umeå University bzw. dem St. Erik Eye Hospital in Stockholm, Schweden, verglich die Ergebnisse von Verfahren der posterioren lamellären Hornhauttransplantation bei endothelialer Fuchs-Hornhautdystrophie unter Berücksichtigung präoperativer Patientencharakteristika. Die registerbasierte Studie mit Propensity Score Matching verglich die Descemet-Membran-Endothelkeratoplastik (DMEK), die Descemet-Stripping-Endothelkeratoplastik (DSAEK) und die DSAEK mit begleitender Kataraktoperation (Phakoemulsifikation plus DSAEK). Eingeschlossen wurden 1.677 Patienten aus allen schwedischen Hornhauttransplantationszentren, die sich zwischen 2012 und 2019 einer endothelialen Keratoplastik unterzogen hatten und deren abgeschlossene 2-Jahres-Follow-up-Daten an das schwedische Hornhauttransplantationsregister gemeldet worden waren. Es wurden drei vergleichbare Gruppen (DMEK, DSAEK und Phakoemulsifikation plus DSAEK) mit jeweils 216 Patienten gebildet, wobei das Propensity Score Matching auf präoperativer Sehschärfe, Alter, Geschlecht, Operationsjahr und präoperativen Risikofaktoren wie Entzündung, Vaskularisation und Glaukom basierte. Die primären Zielparameter waren die bestkorrigierte Sehschärfe (BCVA) nach zwei Jahren, die Häufigkeit von Transplantatluxationen, Transplantatabstossungsreaktionen und Transplantatversagen innerhalb von zwei Jahren, einschliesslich primärem Transplantatversagen. Der präoperative Hornhautstatus war in der DSAEK-Gruppe vor dem Matching stärker beeinträchtigt. In den gematchten Gruppen betrug die mittlere BCVA zwei Jahre nach der Operation 0,1 Logarithmus des minimalen Auflösungswinkels (logMAR) sowohl in der DMEK- als auch in der Phakoemulsifikation plus DSAEK-Gruppe und 0,15 logMAR in der DSAEK-Gruppe (p = 0,001). Die Häufigkeit von Transplantatluxationen war in der Phakoemulsifikation plus DSAEK-Gruppe höher, die Häufigkeit von Transplantatversagen und primärem Transplantatversagen war jedoch in der DMEK-Gruppe höher. Die Autoren fassen ihre Ergebnisse in der Dezember-Ausgabe 2023 des Fachjournals OPHTHALMOLOGY wie folgt zusammen: Die Sehschärfe verbesserte sich bei den meisten Patienten (90%) mit allen drei Operationsmethoden. DMEK und Phakoemulsifikation plus DSAEK erreichten jedoch eine höhere Sehschärfe zwei Jahre nach der Operation, und Phakoemulsifikation plus DSAEK war hinsichtlich der Transplantatüberlebensrate überlegen. Alle drei chirurgischen Verfahren wiesen sowohl Stärken als auch Schwächen auf, was darauf hindeutet, dass die Wahl der chirurgischen Methode individuell erfolgen sollte und nicht nur die Hornhaut, sondern auch den gesamten medizinischen Zustand jedes Patienten und die gesamte postoperative medizinische Versorgung berücksichtigen sollte. (bs)

Autoren: Viberg A, Samolov B, Byström B. Korrespondenz: Andreas Viberg, MD, PhD, Department of Clinical Sciences, Ophthalmology, Umeå University, S-901 85 Umeå, Sweden. E-Mail: andreas.viberg@umu.se Studie: Descemet Stripping Automated Endothelial Keratoplasty versus Descemet Membrane Endothelial Keratoplasty for Fuchs Endothelial Corneal Dystrophy: A National Registry-Based Comparison. Quelle: Ophthalmology. 2023 Dec;130(12):1248-1257. doi: 10.1016/j.ophtha.2023.07.024. Epub 2023 Jul 28. PMID: 37517576. Web: https://www.aaojournal.org/article/S0161-6420(23)00532-8/fulltext