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Fachverlag und Nachrichtenagentur

Systematisches Review: Signifikante Zusammenhänge zwischen obstruktiver Schlafapnoe und bestimmten Augenerkrankungen

MISCELLANEOUS Victoria – Gibt es einen Zusammenhang zwischen obstruktiver Schlafapnoe (OSA) und der Entwicklung von Augenerkrankungen? Gabriella Bulloch et al. aus dem Department of Ophthalmology and Surgery des Centre for Eye Research Australia in Victoria, Australien, haben in einem systematischen Review mit Metaanalyse versucht, die Zusammenhänge zwischen OSA und Augenerkrankungen in der Literatur zusammenzufassen und zu analysieren. Die Datenbanken PubMed, EMBASE, Google Scholar, Web Of Science und Scopus wurden von 1901 bis Juli 2022 gemäss PRISMA (Preferred Reporting in Systematic Review & Meta-Analysis) durchsucht. Der primäre Endpunkt war die Assoziation zwischen OSA und der Wahrscheinlichkeit, eine der folgenden Augenerkrankungen zu entwickeln: Floppy-Eyelid-Syndrom (FES), Glaukom, nicht-arteriitische anteriore ischämische Optikusneuropathie (NAION), Netzhautvenenverschluss (RVO), Keratokonus (KC) und idiopathische intrakranielle Hypertension (IIH), altersbedingte Makuladegeneration (AMD) und zentrale seröse Chorioretinopathie (CSR). Die jeweiligen Odds Ratios wurden mit einem 95% Konfidenzintervall berechnet. Insgesamt wurden 49 Studien in das systematische Review und die Metaanalyse eingeschlossen. Die gepoolte Schätzung des Odds Ratio war am höchsten für NAION (3,98), gefolgt von FES (3,68), RVO (2,71) und CSR (2,28), KC (1,87), Glaukom (1,49), IIH (1,29) und AMD (0,92). Mit Ausnahme von IIH und AMD waren alle beobachteten Zusammenhänge signifikant (p < 0,001). In der elektronischen Vorabpublikation im Mai 2023 bei GRAEFE’S ARCHIVE FOR CLINICAL AND EXPERIMENTAL OPHTHALMOLOGY kommen die Autoren daher zu dem Schluss, dass obstruktive Schlafapnoe signifikant mit NAION, FES, RVO, CSR, KC und Glaukom assoziiert ist. Sie empfehlen, Ärzte über diese Zusammenhänge zu informieren, damit bei Risikogruppen durch eine Überweisung an einen Augenarzt solche Erkrankungen frühzeitig erkannt, diagnostiziert und behandelt werden können, um Sehstörungen vorzubeugen. Ebenso sollten Augenärzte, die Patienten mit einer dieser Erkrankungen behandeln, eine Überweisung zur Abklärung einer möglichen OSA in Erwägung ziehen. (bs)

Autoren: Bulloch G, Seth I, Zhu Z, Sukumar S, McNab A. Korrespondenz: Ishith Seth, Department of Ophthalmology and Surgery, Centre for Eye Research Australia, Victoria, 3002, Australia. E-Mail: ishithseth1@gmail.com Studie: Ocular manifestations of obstructive sleep apnea: a systematic review and meta-analysis. Quelle: Graefes Arch Clin Exp Ophthalmol. 2023 May 25. doi: 10.1007/s00417-023-06103-3. Epub ahead of print. PMID: 37227479. Web: https://link.springer.com/article/10.1007/s00417-023-06103-3