Nachweis des positiven Effekts von Pegcetacoplan bei geografischer Atrophie durch Deep-Learning-automatisierte OCT-Segmentierung
MEDICAL RETINA London – Ziel der Arbeit von Dun Jack Fu vom NIHR Biomedical Research Centre am Moorfields Eye Hospital in London, Vereinigtes Königreich, und anderen Forscher war es, prädiktive Biomarker für eine Progression der geografischen Atrophie (GA) in der Bildgebung mittels optischer Kohärenztomographie (OCT) zu identifizieren. Sie untersuchten dazu die Bedeutung der automatisierten OCT-Segmentierung unter Verwendung eines Deep-Learning-Modells, um (1) den Effekt der C3-Hemmung auf den Bereich der GA, (2) die verschiedenen Charakteristika der GA im OCT (Photorezeptor-Degeneration (PRD), Verlust des retinalen Pigmentepithels (RPE) und Hypertransmission) und (3) den Bereich der nicht betroffenen gesunden Makula zu bewerten. Es handelte sich um eine Post-hoc-Analyse der FILLY-Studie, bei der ein validiertes Deep-Learning-Modell für die Autosegmentierung der Spektraldomänen-OCT (SD-OCT) verwendet wurde. Insgesamt 246 Patienten wurden im Verhältnis 1:1:1 auf die Gruppen Pegcetacoplan monatlich (PM), Pegcetacoplan alle zwei Monate (PEOM) und Placebo (gepoolt) randomisiert und über 12 Monate behandelt, gefolgt von einer therapiefreien Überwachung über weitere sechs Monate. Nur Teilnehmer mit Heidelberg SD-OCT wurden in die Auswertung eingeschlossen (n = 197, ein Auge pro Teilnehmer). Der primäre Endpunkt war die Quadratwurzel-Transformation der GA-Fläche in vollständige RPE- und äussere Netzhautatrophie (cRORA) in jedem Behandlungsarm nach 12 Monaten. Sekundäre Endpunkte umfassten RPE-Verlust, Hypertransmission, PRD und den intakten Makulabereich. Die Augen der PM-Gruppe zeigten im Vergleich zu den anderen beiden Gruppen durchschnittlich eine signifikant langsamere Veränderung der cRORA-Progression nach 12 und 18 Monaten (0,151 und 0,277 mm, p = 0,0039 beziehungsweise 0,251 und 0,396 mm; p = 0,039) sowie des RPE-Verlustes (0,147 und 0,287 mm; p = 0,0008 beziehungsweise 0,242 und 0,410 mm; p = 0,00809). In der PEOM-Gruppe zeigte sich nach 12 Monaten eine signifikant langsamere mittlere Veränderung des RPE-Verlustes im Vergleich zum Placebo-Arm (p = 0,0313). Intakte Makulabereiche blieben bei unter PM im Vergleich zur Placebobehandlung nach 12 und 18 Monaten erhalten (p = 0,0095 und p = 0,044). PRD in isolierter Form und in intakten Makulabereichen war ein Indikator für eine geringere cRORA-Zunahme nach 12 Monaten (Koeffizient 0,0195; p = 0,01 bzw. 0,00752; p = 0,02). Wie die Autoren in der elektronischen Vorabpublikation im April 2023 beim BRITISH JOURNAL OF OPHTHALMOLOGY schreiben, deuten diese OCT-Ergebnisse darauf hin, dass Pegcetacoplan das Fortschreiten der cRORA insgesamt und den RPE-Verlust im Besonderen verlangsamt, wobei es die verbleibenden Photorezeptoren schützt und die Progression gesunder Netzhaut zur iRORA verlangsamt. (bs)
Autoren: Fu DJ, Glinton S, Lipkova V, Faes L, Liefers B, Zhang G, Pontikos N, McKeown A, Scheibler L, Patel PJ, Keane PA, Balaskas K. Korrespondenz: Konstantinos Balaskas, University College London, London, London, UK. E-Mail: k.balaskas@nhs.net Studie: Deep-learning automated quantification of longitudinal OCT scans demonstrates reduced RPE loss rate, preservation of intact macular area and predictive value of isolated photoreceptor degeneration in geographic atrophy patients receiving C3 inhibition treatment. Quelle: Br J Ophthalmol. 2023 Apr 24:bjo-2022-322672. doi: 10.1136/bjo-2022-322672. Epub ahead of print. PMID: 37094835. Web: https://bjo.bmj.com/content/early/2023/04/24/bjo-2022-322672.long