Augenchirurgie in Neuseeland zwischen 2009 und 2018: Zunehmende Häufigkeit insbesondere von Vitrektomien

MISCELLANEOUS Auckland – Die Raten für chirurgische Interventionen (SIR) liefern ein Maß für die Krankheitslast, die chirurgische Kapazität und das relative Nutzen-Risiko-Verhältnis einer Operation. Die von Ruhella R. Hossain aus dem Department of Ophthalmology der Faculty of Medical and Health Sciences der University of Auckland, Neuseeland, zusammen mit Kollegen vorgelegte Studie wertete in einem Zehnjahreszeitraum feststellbare Trends in der Augenchirurgie aus und berechnete SIRs für alle wichtigen Klassen von häufig durchgeführten Augenoperationen in Neuseeland. Die retrospektive populationsbasierte Analyse umfasste alle augenchirurgischen Eingriffe, die in Neuseeland von 2009 bis 2018 durchgeführt wurden. Es wurden nationale und regionale Datensätze aus dem öffentlichen und privaten Gesundheitssektor und der Industrie analysiert. SIRs wurden für alle wichtigen ophthalmologischen Eingriffe berechnet und nach demografischen Patientendaten unterteilt. Es wurden insgesamt 410.099 ophthalmologische chirurgische Eingriffe abgeschlossen, mit einer Gesamtsteigerung von 25,3% über 10 Jahre. Die Operationen wurden größtenteils staatlich finanziert (51%, n = 210.830), wobei 71% der Patienten über 64 Jahre alt waren. Kataraktoperationen (78%, n = 318.564) hatten die höchste mittlere SIR (703 pro 100.000/Jahr) und nahmen während des Studienzeitraums um 25% zu, was dem Bevölkerungswachstum in der Altersgruppe der über 64-Jährigen entspricht. Die Vitrektomie-Operation zeigte die zweithöchste mittlere SIR (67 pro 100.000/Jahr) und stieg um 50%, was weit über dem nationalen Bevölkerungswachstum während des Studienzeitraums liegt. Weitere SIRs umfassten Läsionsbiopsien der Bindehaut (38 pro 100.000/Jahr), Glaukom (33 pro 100.000/Jahr), Schielen (20 pro 100.000/Jahr), Dakryozystorhinostomie (10 pro 100.000/Jahr) und Keratoplastik (4 pro 100.000/Jahr). Die Autoren stellen in der elektronischen Vorabpublikation im Juli 2022 beim Fachjournal EYE (LOND) fest, dass ihre umfassende Übersicht über neuseeländische Augenchirurgie steigende SIRs ausweist, die nicht allein durch das Bevölkerungswachstum erklärt werden können. Die Zahl der Kataraktoperationen stieg von Jahr zu Jahr im Einklang mit der Zunahme der über 64-jährigen Bevölkerung. Die Zunahme der Vitrektomie-Operationen hingegen überstieg das der nationalen Bevölkerung, einschließlich der über 64-Jährigen. (bs)

Autoren: Hossain RR, Guest S, Wallace HB, McKelvie J. Korrespondenz: James McKelvie, Department of Ophthalmology, Faculty of Medical and Health Sciences, University of Auckland, Auckland, New Zealand. E-Mail: james@mckelvie.co.nz Studie: Ophthalmic surgery in New Zealand: analysis of 410,099 surgical procedures and nationwide surgical intervention rates from 2009 to 2018. Quelle: Eye (Lond). 2022 Jul 29. doi: 10.1038/s41433-022-02181-5. Epub ahead of print. PMID: 35906418. Web: https://www.nature.com/articles/s41433-022-02181-5