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Fachverlag und Nachrichtenagentur

Vergleichendes Review zu Methoden der Bestimmung des orbitalen Kompartimentdrucks

NEUROOPHTHA Basel – Die Orbita ist ein geschlossenes Kompartiment, das durch die Augenhöhlenknochen und das Augenhöhlenseptum definiert wird. Einige Erkrankungen der Orbita und des Sehnervs sind mit einem erhöhten orbitalen Kompartimentdruck (OCP) verbunden, z. B. retrobulbäre Blutungen oder Schilddrüsen-Augenerkrankungen. Ziel der vorliegenden Arbeit von Tim J. Enz aus der Augenklinik des Universitätsspitals Basel und Markus Tschopp aus der Augenklinik des Kantonsspitals Aarau in der Schweiz war es, die Literatur zu den verschiedenen Methoden zur Bestimmung des OCP zu sichten. In der Vergangenheit war eine Bewertung des Gewebewiderstands, der durch die Retropulsion des Augapfels hervorgerufen wird, die Methode der Wahl zur Abschätzung der OCP, entweder durch digitale Palpation oder mit speziell entwickelten Geräten. Die Autoren fanden insgesamt 20 Artikel, in denen über direkte OCP-Messungen bei Tieren, Leichen und Menschen berichtet wurde. In neun davon wurde der OCP direkt beim Menschen gemessen, von denen fünf einen minimal-invasiven Ansatz hatten. Zwei Gruppen verwendeten experimentelle / kundenspezifisch entwickelte Geräte, während die anderen im Handel erhältliche Geräte verwendeten, die üblicherweise zur Überwachung von Kompartmentsyndromen der Gliedmassen verwendet werden. Keiner der neun Artikel über direkte OCP-Messungen beim Menschen berichtete über Komplikationen. Die Autoren fassen ihre Ergebnisse der Literaturrecherche in der Juni-Ausgabe 2022 des Fachjournals DIAGNOSTICS (BASEL) wie folgt zusammen: Heutzutage wird der OCP hauptsächlich anhand klinischer Befunde eingeschätzt, die als Surrogate gelten, z. B. erhöhter Augeninnendruck oder Proptosis. Diese diagnostischen Marker scheinen einen erhöhten OCP zuverlässig anzuzeigen. Allerdings sind insbesondere minimal-invasive Ansätze vielversprechend für direkte OCP-Messungen. In Zukunft könnten ausgeklügeltere, speziell entwickelte Geräte noch bessere und sicherere Messungen ermöglichen und somit die Diagnose und Überwachung von Augenhöhlenerkrankungen erleichtern. (bs)

Autoren: Enz TJ, Tschopp M. Korrespondenz: Tim J. Enz, Department of Ophthalmology, University of Basel, CH-4031 Basel, Switzerland. E-Mail: tim.enz@aol.com Studie: Assessment of Orbital Compartment Pressure: A Comprehensive Review. Quelle: Diagnostics (Basel). 2022 Jun 16;12(6):1481. doi: 10.3390/diagnostics12061481. PMID: 35741290; PMCID: PMC9221953. Web: https://www.mdpi.com/2075-4418/12/6/1481