GLAUCOMA Luzern – Aus der Augenklinik des Luzerner Kantonsspitals berichten Raphael Fritsche, Luzia Müller und Frank Bochmann über eine neue Operationstechnik zur Abflusskontrolle mit einem PreserFlo® MicroShunt (Hersteller: Santen) bei Patienten mit später postoperativer Hypotonie nach der Implantation einer Baerveldt-Glaukomdrainage. Grundlage der Arbeit sind zwei Fälle, bei denen der Abflusswiderstand des Baerveldt-Schlauchs durch das Einführen eines PreserFlo® MicroShunts in das Lumen des Baerveldt-Schlauchs moduliert wurde. Im ersten Fall wurde der Microshunt durch die distale Öffnung des Schlauchs in die Vorderkammer eingeführt. Im zweiten Fall wurde nach Eröffnung der Bindehaut ein Zugang seitlich der Endplatte gewählt. In beiden Fällen wurde die Hypotonie erfolgreich behandelt. Unmittelbar nach dem Eingriff stieg der Augeninnendruck an und blieb in den ersten postoperativen Monaten ohne zusätzliche drucksenkende Medikamente gut im angestrebten Bereich. Diese neuartige Operationstechnik lieferte entsprechend der Hagen-Poiseuille-Gleichung vorhersagbare Reduktionen des Durchflusses. Dieser Ansatz bietet, so die Autoren in der elektronischen Vorabpublikation im Juni 2022 beim JOURNAL OF GLAUCOMA, eine wertvolle Alternative zur permanenten Ligatur der Drainage. (bs)
Autoren: Fritsche R, Müller L, Bochmann F. Korrespondenz: Raphael Fritsche, MD, Department of Ophthalmology, Cantonal Hospital of Lucerne, CH-6000 Lucerne-16, Switzerland. E-Mail: raphael.fritsche@luks.ch Studie: Surgical Techniques to Control Flow with PreserFlo® MicroShunt for Late Hypotony After Baerveldt Drainage Device Implantation. Quelle: J Glaucoma. 2022 Jun 3. doi: 10.1097/IJG.0000000000002061. Epub ahead of print. PMID: 35658071. Web: https://journals.lww.com/glaucomajournal/Abstract/9900/Novel_Surgical_Techniques_to_Control_Flow_with.38.aspx
