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Fachverlag und Nachrichtenagentur

MERLOT-Studie: Epimakuläre Brachytherapie zeigt bei vorbehandelter nAMD schlechtere Ergebnisse als Anti-VEGF-Monotherapie

 

MEDICAL RETINA London – An der Faculty of Life Sciences and Medicine des King’s College in London, Vereinigtes Königreich, untersuchte Timothy L. Jackson zusammen mit weiteren Kollegen aus Grossbritannien die langfristige Sicherheit und Wirksamkeit der epimakulären Brachytherapie (EMB) bei chronischer aktiver neovaskulärer altersbedingter Makuladegeneration (nAMD). Die zulassungsrelevante, randomisierte, kontrollierte Studie rekrutierte aus 24 britischen Krankenhäusern Patienten mit chronischer nAMD, die intravitreales Ranibizumab erhielten. Die Probanden wurden randomisiert entweder einer Pars-plana-Vitrektomie mit 24 Gray EMB und pro re nata (PRN) Ranibizumab (n = 224) oder einer PRN-Ranibizumab-Monotherapie (n = 119) zugeteilt. Obwohl eine vollständige Verblindung nicht möglich war, bewerteten verblindete Ärzte die bestkorrigierte Sehschärfe (BCVA) und die Bildgebung. Nach 24 Monaten kehrten die Teilnehmer zur Standardversorgung zurück, entweder mit Ranibizumab oder Aflibercept, und wurden nach 36 Monaten zu einer Kontrolluntersuchung im Rahmen der Studie wieder einbestellt. Von 363 Teilnehmern beendeten 309 (85,1%) den 36. Monat. Die Anzahl der Injektionen betrug durchschnittlich 12,1 in der EMB-Gruppe versus 11,4 in der Ranibizumab-Gruppe (Unterschied 0,7; p = 0,41) zwischen dem 1. und 36. Monat und 3,6 (n=200) versus 3,9 (n=102) (Unterschied -0,3; p = 0,43) zwischen dem 25. und 36. Monat (Standardtherapie). Über 36 Monate betrug die BCVA-Veränderung im Mittel -19,7 Buchstaben in der EMB-Gruppe und -4,8 in der Ranibizumab-Gruppe (Unterschied -14,9; p < 0,0001). Der BCVA-Wert im 36. Monat von 20 EMB-behandelten Teilnehmern mit mikrovaskulären Anomalien (MVAs) im 24. Monat war ähnlich wie bei EMB-behandelten Teilnehmern ohne MVAs (-21,8 vs. -19,4 Buchstaben; p = 0,65). Die Autoren kommen in der elektronischen Vorabpublikation im Februar 2022 beim BRITISH JOURNAL OF OPHTHALMOLOGY zu dem Schluss, dass EBM weder innerhalb noch ausserhalb der Studie die Anzahl der Injektionen gegen den vaskulären endothelialen Wachstumsfaktor (VEGF) reduziert und mit einer schlechteren BCVA assoziiert ist als eine Anti-VEGF-Monotherapie. (bs)

Autoren: Jackson TL, Soare C, Petrarca C, Simpson A, Neffendorf JE, Petrarca R, Muldrew KA, Peto T, Chakravarthy U, Membrey L, Haynes R, Costen M, Steel DHW, Desai R; MERLOT Study Group. Korrespondenz: Timothy L Jackson, Ophthalmology, King’s College London Faculty of Life Sciences and Medicine, London, London, UK. E-Mail: t.jackson1@nhs.net Studie: Epimacular brachytherapy for previously treated neovascular age-related macular degeneration: month 36 results of the MERLOT randomised controlled trial. Quelle: Br J Ophthalmol. 2022 Feb 25:bjophthalmol-2021-320620. doi: 10.1136/bjophthalmol-2021-320620. Epub ahead of print. PMID: 35217515. Web: https://bjo.bmj.com/content/early/2022/02/25/bjophthalmol-2021-320620.long