Identifikation einer Glaukomprogression durch Verschiebung des OCT-Scan-Kreises möglicherweise fehlerhaft
GLAUCOMA Daejeon – Die Änderung der gemessenen Dicke der zirkumpapillären retinalen Nervenfaserschicht, die sich bei der optischen Kohärenztomographie durch die Positionsverschiebung des Scan-Kreises ergibt, konnte trotz Anwendung einer geführten Progressionsanalyse nicht vollständig kompensiert werden, insbesondere wenn die „R1“-Registrierungsmethode angewendet wurde. Zu diesem Ergebnis kamen Young Hoon Hwang und Mi Yeon Song aus den ophthalmologischen Abteilungen des Chungnam National University Hospital in Daejeon und des Kim’s Eye Hospital in Seoul, Südkorea. Sie bewerteten in ihrer Studie die Auswirkung einer inkonsistenten optischen Kohärenztomographie(OCT)-Scanposition auf die auf die Erkennung einer Glaukomprogression unter Verwendung einer geführten Progressionsanalyse (GPA). Insgesamt wurden vierundachtzig glaukomatöse Augen mit mindestens vier seriellen OCT-Tests eingeschlossen. Um die Fähigkeit der OCT-GPA zur Anpassung an die OCT-Scan-Position zu bewerten, wurde eine Analyse ohne Manipulation (Kontrollsatz) und nachdem der OCT-Scan des letzten Tests absichtlich inferotemporal verschoben wurde (Testsatz) durchgeführt. Die Augen wurden in eine Anpassungs- und eine Nichtanpassungsgruppe eingeteilt, basierend auf der Übereinstimmung der Dicke der retinalen Nervenfaserschicht (RNFL) des oberen oder unteren Quadranten zwischen den Kontroll- und Testsätzen. Beim Vergleich der OCT-GPA-Parameter zwischen den Kontroll- und Testsätzen zeigte der Testsatz eine grössere Dicke der oberen RNFL und eine geringere Dicke der unteren RNFL im Vergleich zum Kontrollsatz (p < 0,05). Die Augen in der Gruppe ohne Anpassung (n = 21,25%) wiesen eine geringere Wahrscheinlichkeit auf, dass die Eye-Tracking-Funktion angewendet wurde (p = 0,003) und eine höhere Häufigkeit der „R1“-Registrierungsmethode von OCT-GPA (p < 0,001 ) als die Anpassungsgruppe (n=63,75%). Alle Augen mit der „R1“-Methode befanden sich in der Gruppe ohne Anpassung und alle Augen mit der „R2“-Methode waren in der Anpassungsgruppe. Die Autoren kommen somit in der elektronischen Vorabpublikation im Februar 2022 beim JOURNAL OF GLAUCOMA zu der Schlussfolgerung, dass eine inkonsistente OCT-Scan-Lokalisation Änderungen in der RNFL-Dicke induziert, die trotz der Verwendung von OCT-GPA nicht vollständig kompensiert wurden, insbesondere wenn die „R1“-Registrierungsmethode angewendet wurde. Diese Ergebnisse weisen auf die Möglichkeit einer falsch identifizierten Glaukomprogression hin. (bs)
Autoren: Hwang YH, Song MY. Korrespondenz: Young Hoon Hwang, MD, PhD, Department of Ophthalmology, Chungnam National University Hospital, 282 Munhwa-ro, Jung-gu, Daejeon 35015, Republic of Korea. E-Mail: brainh@hanmail.net Studie: Effect of Inconsistent Optical Coherence Tomography Scan Location on Glaucoma Progression Analysis. Quelle: J Glaucoma. 2022 Feb 18. doi: 10.1097/IJG.0000000000002000. Epub ahead of print. PMID: 35180154. Web: https://journals.lww.com/glaucomajournal/Abstract/9000/Effect_of_Inconsistent_Optical_Coherence.97450.aspx