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Fachverlag und Nachrichtenagentur

Tumorstent bei chronischer Harnleiterobstruktion: Welche Prädiktoren für das Versagen des Stents gibt es?

SWISS PAPERS

 

ENDOUROLOGY Zürich – In der nachfolgend vorgestellten Studie, welche in der Dezember-Ausgabe des Fachjournals JOURNAL OF ENDOUROLOGY erschienen ist, versuchten die Autoren um Dr. Gu Prädiktoren für das Versagen von Ureterstents zu identifizieren. Die Autoren am UniversitätsSpital Zürich, untersuchten dabei konkret UROSOFT ® Tumorstents. Gemäss Hersteller können diese Stents für die maximale Zeitdauer von 6 Monaten im Körper verbleiben, wobei die maximale Verweildauer durch das Versagen eines Stents verringert werden kann. Die Autoren analysierten in der retrospektiven Studie die Daten von 182 Patienten, welche zwischen 2010-2018 einen entsprechenden Tumorstent implantiert erhalten haben. Als primärer Endpunkt fungierte Stent-Versagen, definiert durch einen frühzeitigen Ersatz des Stents oder der Notwendigkeit einer Nephrostomieeinlage. Das mittlere Patientenalter betrug 68 Jahre, in 79% der Fälle war die Stenteinlage durch eine extrinsische Ureterkompression bedingt, in den restlichen 21% der Fälle durch eine intrinsische Kompression. Bei 48% der Patienten kam es innerhalb der ersten 5 Monate zu einem Stent-Versagen, bei 11% bereits nach einem Monat. Patienten mit einem Stent-Versagen hatten statistisch signifikant häufiger eine höhergrade Hydronephrose, mehr Keimwachstum in der Urinkultur, höhere Entzündungszeichen sowie schlechtere Nierenwerte zum Zeitpunkt der Re-intervention, im Vergleich zu den Patienten, welche einem regulären Wechsel der Harnleiterschiene zugeführt wurden. Als unabhängige Prädiktoren für das Versagen eines Stents konnten folgende Faktoren identifiziert werden: Bilaterale Stentversorgung, intrinsische Harnleiterobstruktion sowie das Vorliegen eines Harnwegsinfektes. (fa/um)

Autoren: Alexander Gu 1 , Lisa Oyo 2 , Nico Christian Grossmann 3 , Marian Severin Wettstein 4 , Basil Kaufmann 5 , Uwe Bieri 6 , Cédric Poyet 7 , Thomas Hermanns 8 , Tullio Sulser 9 , Daniel Eberli 10 , Etienne Xavier Keller 11 Korrespondenz: 1 UniversitätsSpital Zürich, 27243, Urologie, Frauenklinikstrasse 10, Zurich, Switzerland, 8091; alexander_gu@hotmail.com. 2 UniversitätsSpital Zürich, 27243, Urologie, Zurich, Switzerland; lisa.oyo@uzh.ch. 3 UniversitätsSpital Zürich, 27243, Urologie, Zurich, Switzerland; nico.grossmann@usz.ch. 4 UniversitätsSpital Zürich, 27243, Urologie, Zurich, Switzerland; marianseverin.wettstein@usz.ch. 5 UniversitätsSpital Zürich, 27243, Urologie, Zurich, Switzerland; asil.kaufmann@usz.ch. 6 UniversitätsSpital Zürich, 27243, Urologie, Zurich, Switzerland; uwe.bieri@usz.ch. 7 UniversitätsSpital Zürich, 27243, Urologie, Zurich, Switzerland; cedric.poyet@usz.ch. 8 UniversitätsSpital Zürich, 27243, Urologie, Zurich, Zürich, Switzerland; Thomas.Hermanns@usz.ch. 9 UniversitätsSpital Zürich, 27243, Urologie, Zurich, Switzerland; tullio.sulser@usz.ch. 10 UniversitätsSpital Zürich, 27243, Urologie, Zurich, Zürich, Switzerland; Daniel.Eberli@usz.ch. 11 UniversitätsSpital Zürich, 27243, Urologie, Zurich, Switzerland; etiennexavier.keller@usz.ch. Studie: Tumor stent for chronic ureteral obstruction: Which are predictors of stent failure? Quelle: J Endourol. 2021 Dec 31.doi: 10.1089/end.2021.0689. Online ahead of print. Web: https://www.liebertpub.com/doi/10.1089/end.2021.0689

Kommentar

Nur etwas mehr als die Hälfte der Patienten erreichte die maximale Stent-Verweildauer von 6 Monaten in der untersuchten Population. Als von Seiten Behandler beeinflussbarer Prädiktor konnte das Vorliegen eines Harnwegsinfektes zum Zeitpunkt der Stenteinlage identifiziert werden. Rückschlüsse inwiefern sich eine frühzeitige antibiotische Therapie auf die Verweildauer eines Stents auswirken könnte, können mit vorliegender Studie nicht gezogen werden. Unklar beliebt indes auch, inwiefern sich die Resultate auf Tumorstens anderer Hersteller übertragen lassen. (fa)