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Fachverlag und Nachrichtenagentur

Entscheidungsergebnisse zur Wahl zwischen robotergestützter Prostatektomie und Strahlentherapie bei Prostatakrebs

 

LOCALIZED PROSTATE CANCER Liverpool (Australien) – Diverse Studien zeigten, häufige Entscheidungskonflikte und Bedauern bei Patienten über die Wahl nach der Behandlung des lokalisiertem Prostatakarzinoms. Das an dieser Stelle meist diskutierte Thema betrifft Insbesondere die Möglichkeit zwischen der (robotergestützten) radikalen Prostatektomie und der Strahlentherapie. In Australien wurden spezielle kombinierte Kliniken evaluiert, die sowohl für die radikale Prostatektomie, als auch für die Bestrahlung eine Beratung in einem multidisziplinären Setting anbieten. Allan ‚Ben‘ Smith hat mit seinem Team in dieser Studie die Ergebnisse der Entscheidungsfindung bei Männern evaluiert, die sich vor und nach der Teilnahme an einer „kombinierten“ Prostatakarzinom-Klinik für eine Prostatektomie oder Bestrahlung entschieden hatten. Quantitativ hat das Autorenteam aus dem Centre for Oncology Education and Research Translation (CONCERT) des Ingham Institute for Applied Medical Research & University of New South Wales in Liverpool, Australien, Längsschnittdaten von 52 Männern erhoben, die an einer LPC-Klinik teilnahmen, in der sie sowohl einen Urologen als auch einen Strahlentherapeuten und einen Onkologen besuchten. Die Patienten füllten Fragebögen aus, um die Beteiligung an der Entscheidungsfindung, Entscheidungskonflikte, Zufriedenheit und Bedauern vor; sowie nach dem Besuch, und anschliessend drei Monate, sechs Monate und 12 Monate nach der Behandlung zu evaluieren. Urologen und Strahlentherapeuten berichteten außerdem über ihre Einschätzungen hinsichtlich der Eignung und Offenheit der Patienten, ihrer Präferenzen und der Angemessenheit der jeweiligen Behandlung. Die meisten Teilnehmer (n=37, 71%) entschieden sich für RARP gegenüber der Strahlentherapie (n=14, 27%); ein Teilnehmer verschob die Behandlung (2%). Urologen und Strahlenonkologen berichteten über eine geringe Übereinstimmung (k=0,26) hinsichtlich der am besten geeigneten Behandlung für jeden Patienten. Die Teilnehmer gaben an, sich ein hohes Maß an Kontrolle über ihren Entscheidungsprozess zu wünschten (77,5% unter vollständiger Patientenkontrolle; 22,5% gemeinsam) und schliesslich ein hohes Maß an Entscheidungszufriedenheit nach dem Besuch im kombinierten Zentrum. Das Ausmaß der Entscheidungskonflikte wurde nach dem Besuch signifikant reduziert. Die mittleren Werte für das Bedauern der Entscheidung waren in der Nachsorge jederzeit nur „leicht“, so das Team in der Januar-Ausgabe der Fachzeitschrift UROLOGIC ONCOLOGY. (cw/um)

Autoren: Allan ‚Ben‘ Smith 1 , Orlando Rincones 2 , Pascal Mancuso 3 , Mark Sidhom 4 , Karen Wong 4 , Megan Berry 4 , Dion Forstner 5 , Diana Ngo 6 , Lesley Bokey 7 , Afaf Girgis 8, Korrespondenz: Centre for Oncology Education and Research Translation (CONCERT), Ingham Institute for Applied Medical Research & University of New South Wales, Liverpool, NSW; South Western Sydney Clinical School, University of New South Wales, Liverpool , NSW. Electronic address: ben.smith@unsw.edu.au. 2 Centre for Oncology Education and Research Translation (CONCERT), Ingham Institute for Applied Medical Research & University of New South Wales, Liverpool, NSW. 3 South Western Sydney Clinical School, University of New South Wales, Liverpool , NSW; Department of Urological Surgery, Liverpool Hospital, South Western Sydney Local Health District, Liverpool , NSW. 4 South Western Sydney Clinical School, University of New South Wales, Liverpool , NSW; Liverpool Cancer Therapy Centre, Liverpool Hospital, South Western Sydney Local Health District, Liverpool , NSW. 5 Liverpool Cancer Therapy Centre, Liverpool Hospital, South Western Sydney Local Health District, Liverpool , NSW; School of Medicine, Western Sydney University, Penrith , NSW. 6 Liverpool Cancer Therapy Centre, Liverpool Hospital, South Western Sydney Local Health District, Liverpool , NSW. 7 Centre for Oncology Education and Research Translation (CONCERT), Ingham Institute for Applied Medical Research & University of New South Wales, Liverpool, NSW; Division of Surgery, Liverpool Hospital, South Western Sydney Local Health District, Liverpool , NSW. 8 Centre for Oncology Education and Research Translation (CONCERT), Ingham Institute for Applied Medical Research & University of New South Wales, Liverpool, NSW; South Western Sydney Clinical School, University of New South Wales, Liverpool , NSW. Studie: Low conflict and high satisfaction: Decisional outcomes after attending a combined clinic to choose between robotic prostatectomy and radiotherapy for prostate cancer ; Quelle: Urol Oncol
. 2022 Jan;40(1):8.e1-8.e9.doi: 10.1016/j.urolonc.2021.05.007. Epub 2021 Jun 8. Web: https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S1078143921002131?via%3Dihub

Kommentar:

Wenig überraschend zeigt sich, dass eine eingehende Patientenberatung die Patientenzufriedenheit steigert. Der Ansatz der multidisziplinären Beratung ist sicherlich ein Weg, der die Patientenbetreuung steigern könnte, und auch ein mögliches Vorzeigemodell für die Schweiz. Insbesondere, da das Agreement zwischen Urologen und Strahlentherapeuten auch in dieser Studie nur schwach war, zeigt sich ganz besonders die Wichtigkeit, dem Patienten von beiden Seiten die jeweiligen Vor- und Nachteile zu erläutern. (cw/um)