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Fachverlag und Nachrichtenagentur

Auswirkungen des fehlenden Detrusormuskels bei niedriggradigem Urothelkarzinom der Blase auf das rezidivfreie Überleben

 

NON MUSCLE INVASIV BLADDER CANCER Rome – Der Einbezug des Detrusormuskels während der transurethralen Resektion eines Blasentumors (TURB) gilt als Surrogatmarker für die Qualität der Resektion, und auch als eine wichtige diagnostische Komponente. Jedoch wurde die Signifikanz des Detrusormuskels hauptsächlich bei high-risk/high-grade Tumoren untersucht. Im Gegenteil dazu wurde für low-grade Tumore die Signifikanz des Detrusormuskels nur uneinheitlich bewertet. Daher hat die multizentrische Forschungsgruppe um Riccardo Mastroianni aus dem „Regina Elena“ National Cancer Institute, und weitere Institute in Italien, das rezidivfreie Überleben bei 521 Patienten mit pTa low grade Urothelkarzinomen ohne Nachweis von Detrusormuskulatur in den Jahren 1996-2018 untersucht. Patienten mit einer Vorgeschichte von high grade/high-risk Urothelkarzinomen im oberen Harntrakt oder andere Basentumordifferenzierungen als Urothelkarzinom wurden ausgeschlossen. Für jeden pTa low grade Tumor wurden EORTC Risikoklassifizierungen vorgenommen (low risk, intermediate risk). Bei der Kaplan-Meier-Analyse zeigte die low risk-Kohorte ein signifikant höheres Rezidivfreies Überleben als die Kohorte mit intermediate risk (1-Jahres-Rezidivfreies Überleben 87% gegenüber 79%; log-rank p = 0,007). Bei der univariablen Cox-Regressionsanalyse waren nur Geschlecht, multiple Tumore, Tumordurchmesser 3 cm und die EORTC-Risikogruppe signifikante Prädiktoren für ein Rezidiv. Die Abwesenheit des Detrusormuskels hatte jedoch keinen Einfluss auf das rezidivfreie Überleben, so das Team in der November-Ausgabe 2021 des Fachjournals EUROPEAN UROLOGY FOCUS. Die multivariable Cox Regressionsanalyse bestätigte dass Geschlecht und die EORTC-Risikogruppe als unabhängige Prädiktoren für ein Rezidiv. (cw/um)

Autoren: Riccardo Mastroianni 1, Ado Brassetti 2, Wojciech Krajewski 3, Romuald Zdrojowy 3, Yazan Al Salhi 4, Umberto Anceschi 2, Alfredo Maria Bove 2, Antonio Carbone 4, Cosimo De Nunzio 5, Andrea Fuschi 4, Mariaconsiglia Ferriero 2, Antonio Nacchia 5, Antonio Luigi Pastore 4, Giorgia Tema 5, Gabriele Tuderti 2, Michele Gallucci 6, Giuseppe Simone 2; Korrespondenz: 1 Department of Urology, „Regina Elena“ National Cancer Institute, Rome, Italy; Department of Urology, „Sapienza“ University, Rome, Italy. Electronic address: ric.mastroianni@libero.it. 2 Dpartment of Urology, „Regina Elena“ National Cancer Institute, Rome, Italy. 3 Department of Urology and Urological Oncology, Wrocław Medical University, Wrocław, Poland. 4 Department of Medico Surgical Sciences and Biotechnologies-Urology Unit, „Sapienza“ University-I.C.O.T., Latina, Italy. 5 Department of Urology, „Sant’Andrea“ Hospital, Rome, Italy. 6 Department of Urology, „Sapienza“ University, Rome, Italy.; Studie: Assessing the Impact of the Absence of Detrusor Muscle in Ta Low-grade Urothelial Carcinoma of the Bladder on Recurrence-free Survival; Quelle: Eur Urol Focus. 2021 Nov;7(6):1324-1331.doi: 10.1016/j.euf.2020.08.007. Epub 2020 Sep 6. Web: https://www.eu-focus.europeanurology.com/article/S2405-4569(20)30220-0/fulltext

Kommentar

Die europäischen Leitlinien für Urologie empfehlen bereits einen Verzicht auf Nachresektion bei einem unkomplizierten Ta low grade Urothelkarzinom . So hat diese Studie die Datenlage in dieser Hinsicht noch einmal bekräftigt. Prinzipiell sollte dennoch das Ziel der primären Resektion eine muskeltiefe Abtragung von verdächtigen Befunden sein; insbesondere, da sich trotz fehlender Signifikanz in dieser Studie dennoch ein gewisser Trend hinsichtlich eines besseren rezidivfreien Überlebens zeigte. (cw)