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Fachverlag und Nachrichtenagentur

Weniger Operationen wegen Netzhautablösung während des Lockdowns aufgrund COVID-19 in Frankreich

SURGICAL RETINA Dijon – Das Forscherteam um Florian Baudin aus der Augenklinik des University Hospital Centre in Dijon, Frankreich, untersuchte die Auswirkung des COVID-19-Lockdowns auf die Durchführung chirurgischer Verfahren bei Netzhautablösung, da die COVID-19-Krise und die Entscheidung für einen bevölkerungsweiten Lockdown möglicherweise die Patientenversorgung veränderte. In einer landesweiten Datenbankstudie wurde die Inzidenzrate rhegmatogener Netzhautablösung (RRD) während des COVID-19 Lockdowns ausgewertet. Dazu wurden die Krankenhaus- und Klinikeinweisungen aufgrund einer erstmalig aufgetretenen RRD in Frankreich von 2017 bis zum Lockdown-Zeitraum im Jahr 2020 registriert. Die monatlichen Inzidenzraten von klinischen RRD-Verfahren pro 100.000 Einwohner vor, während und nach dem Lockdown wurden für das ganze Land berechnet. Zudem wurde der Einfluss der Virusinzidenz auf die RRD-Inzidenzrate bestimmt, indem zwei Regionen mit sehr unterschiedlicher Virusverbreitung verglichen wurden. Von Januar bis Juli sank die durchschnittliche monatliche Inzidenz für RRD in den nationalen Krankenhäusern von einem Mittelwert von 2,59/100.000 Einwohnern im Zeitraum 2017-2019 auf 1,57/100.000 Einwohner im Jahr 2020. Im Vergleich zu 2019 wurde während des achtwöchigen Lockdowns im Jahr 2020 ein Rückgang der Anzahl der RRD-Verfahren um 41,6 % beobachtet (p < 0,001), wobei die wöchentliche Inzidenz der RRD von 0,63/100.000 Einwohnern im Jahr 2019 auf 0,36/100.000 Einwohner im Jahr 2020 zurückging. Während der viermonatigen Zeit nach dem Lockdown wurde keine erhöhte Aktivität im Zusammenhang mit aufgeschobenen Eingriffen beobachtet. Beim Vergleich zweier Regionen mit deutlich unterschiedlicher Virusinzidenz wurde kein Unterschied in der Rate der RRD-Operationen gefunden. Die Autoren stellen in der elektronischen Vorabpublikation fest, dass der Lockdown in Frankreich möglicherweise für einen Rückgang der Anzahl chirurgischer Eingriffe bei RRD verantwortlich war, ohne dass dieses nach dem Lockdown kompensiert wurde. Diese Ergebnisse könnten dazu beitragen, das Bewusstsein für das Management von Notfällen durch Netzhautablösung zu schärfen. (bs)

Autor: Baudin F, Benzenine E, Mariet AS, Ben Ghezala I, Daien V, Gabrielle PH, Quantin C, Creuzot-Garcher CP. Korrespondenz: Professor Catherine P. Creuzot-Garcher, Department of Ophthtalmology, University Hospital Centre Dijon, Dijon 21000, France. E-Mail: catherine.creuzot-garcher@chu-dijon.fr Studie: Impact of COVID-19 lockdown on surgical procedures for retinal detachment in France: a national database study. Quelle: Br J Ophthalmol. 2021 Nov 19:bjophthalmol-2021-319531. doi: 10.1136/bjophthalmol-2021-319531. Epub ahead of print. PMID: 34799368; PMCID: PMC8609492. Web: https://bjo.bmj.com/content/early/2021/11/18/bjophthalmol-2021-319531.long