Signifikante Zusammenhänge zwischen Sehbehinderung und Arbeitslosigkeit sowie unterwertiger Beschäftigung
MISCELLANEOUS Singapur – Die Beziehung zwischen Sehbehinderung und Beschäftigungsstatus interessierte Forscher um Yu Xuen Chai von der Yong Loo Lin School of Medicine der National University of Singapore. In die multiethnische populationsbasierte Kohortenstudie wurden 7.608 asiatische Personen im Alter von ≥40 Jahren (mittleres Alter: 58,4 Jahre; 64,8% männlich) aus der Singapore Epidemiology Eye Disease Study (Rücklaufquote: 78,8%) eingeschlossen. Die mittlere Nachbeobachtungszeit betrug 6,2 Jahre. Die Sehschärfe (VA) wurde mittels logMAR bewertet, wobei die Sehbehinderung bei einer VA >0,3 bis <0,6 logMAR als leicht bei VA ≥0,6 logMAR als mässig bis schwer definiert wurde. Die selbstberichteten Beschäftigungsverhältnisse sowohl zum Ausgangszeitpunkt als auch zum Ende des Beobachtungszeitraums stellten die Ergebnisparameter dar. Unterwertige Beschäftigung wurde definiert als ein Rückgang des beruflichen Qualifikationsniveaus, kategorisiert nach der Internationalen Standardklassifikation der Berufe, bei der Nachuntersuchung im Vergleich zum Ausgangswert. Multinomiale logistische Regressionsmodelle wurden verwendet, um unabhängige Assoziationen zwischen Sehbehinderung und verschiedenen Beschäftigungsverhältnissen zu bestimmen, bereinigt um Variablen, bei denen es sich zeigte, dass sie sich zwischen den Beschäftigungsverhältnissen signifikant unterscheiden. Eine Sehbehinderung lag bei 20,2% (n = 1.536) der Teilnehmer vor. Im Vergleich zu Teilnehmern ohne Sehbehinderung waren Teilnehmer mit leichter und mittelschwerer bis schwerer Sehbehinderung zu Studienbeginn mit höherer Wahrscheinlichkeit arbeitslos (OR 1,47; p = 0,002 beziehungsweise OR 2,74; p < 0,001). Zum Zeitpunkt der Nachuntersuchung waren Teilnehmer mit einer Sehbehinderung zu Studienbeginn mit höherer Wahrscheinlichkeit unterwertig beschäftigt (OR 1,46; p = 0,033). Die Autoren kommen in der Oktoberausgabe 2021 des BRITISH JOURNAL OF OPHTHALMOLOGY zu der Schlussfolgerung, dass eine Sehbehinderung, selbst wenn sie mild ist, mit Arbeitslosigkeit und Unterwertiger Beschäftigung in Verbindung steht. Ziel zukünftiger Studien sollte es sein, zu untersuchen, ob visuelle Interventionen als Teil einer mehrgleisigen Strategie eingesetzt werden könnten, um eine Verbesserung der Beschäftigungssituation für die Bevölkerung zu erreichen. (bs)
Autoren: Chai YX, Gan ATL, Fenwick EK, Sui AY, Tan BKJ, Quek DQY, Qian C, Wong TY, Cheng CY, Lamoureux EL, Man REK. Korrespondenz: Dr Ecosse Luc Lamoureux, Singapore Eye Research Institute, Singapore, 169856, Singapore. E-Mail: ecosse@unimelb.edu.au Studie: Relationship between vision impairment and employment. Quelle: Br J Ophthalmol. 2021 Oct 16:bjophthalmol-2021-319655. doi: 10.1136/bjophthalmol-2021-319655. Epub ahead of print. PMID: 34656985. Web: https://bjo.bmj.com/content/early/2021/11/21/bjophthalmol-2021-319655.long