Analyse von IRIS®-Daten: Real-World-Ergebnisse der Anti-VEGF-Therapie bei feuchter AMD
MEDICAL RETINA Chicago – Auf Basis von Daten des von der American Academy of Ophthalmology eingerichteten Intelligent-Research-in-Sight(IRIS®)-Registers untersuchten Mathew W. MacCumber aus der ophthalmologischen Abteilung des Rush University Medical Center und der Illinois Retina Associates in Chicago im Bundesstaat Illinois, Vereinigte Staaten, und Kollegen Therapiekonzepte und -ergebnisse bei Patienten in den USA, die antivaskuläre endotheliale Wachstumsfaktor(Anti-VEGF)-Medikamente bei feuchter altersbedingte Makuladegeneration (AMD) erhielten. Eingeschlossen in die retrospektive IRIS®-Registerstudie wurden Patienten mit feuchter AMD, die eine oder mehr Anti-VEGF-Injektionen erhalten hatten, 50 Jahre oder älter und mindestens über 1,5 Jahre nachbeobachtet worden waren. Die Patienten wurden basierend auf der Nachbeobachtungsdauer in Jahren in drei Gruppen eingeteilt: ≥1,5 (Kohorte 1), ≥2,5 (Kohorte 2) und ≥3,5 Jahre (Kohorte 3). Die Charakteristika der Patienten waren zwischen den Behandlungsgruppen ähnlich. Am Ende des ersten Jahres wiesen 36,8%, 34,5% und 39,2% der Augen ein Injektionsintervall von weniger als acht Wochen auf, die mit Ranibizumab, Aflibercept bzw. irgendeinem Anti-VEGF-Medikament behandelt wurden. Die Ergebnisse waren in zweiten und dritten Jahr ähnlich. In den Kohorten 1 bis 3 lagen die Veränderungen der Sehschärfe gegenüber dem Ausgangswert im Bereich von 0,3 bis 0,7 (Jahr 1), -1,3 bis -1,7 (Jahr 2) und -2,8 bis -3,1 (Jahr 3) Early Treatment Diabetic Retinopathy Study(ETDRS)-Buchstaben. Bis zum Ende des dritten Jahres war bei 41%, 39% und 42% der Ranibizumab-, Aflibercept- bzw. aller Anti-VEGF-behandelten Augen die Behandlung abgebrochen worden (keine Injektion über einen Zeitraum von mehr als 6 Monaten). Die Autoren fassen in der elektronischen Vorabveröffentlichung im Dezember 2021 beim CANADIAN JOURNAL OF OPHTHALMOLOGY zusammen, dass ungefähr ein Drittel der Augen am Ende des ersten Jahres Injektionsintervalle von weniger als acht Wochen aufwies. Die Sehschärfe war am Ende des ersten Jahres etwas besser und nahm danach trotz Therapie ab. Bis zum Ende des dritten Jahres war bei mehr als einem Drittel der Augen die Behandlung abgebrochen worden. Angesichts der hohen Therapiebelastung könnten Patienten mit feuchter AMD von dauerhafteren Ansätzen profitieren, die eine weniger häufige Dosierung erfordern. (bs)
Autor: MacCumber MW, Yu JS, Sagkriotis A, B G, Burugapalli B, Bi X, Agashivala N, Wykoff CC. Korrespondenz: Mathew W. MacCumber, MD, PhD, Department of Ophthalmology at Rush University Medical Center and Illinois Retina Associates, SC, 1725 W Harrison Ave Suite 915, Chicago, Ill. 60612, USA. E-Mail: mmaccumber@illinoisretina.com Studie: Antivascular endothelial growth factor agents for wet age-related macular degeneration: an IRIS registry analysis. Quelle: Can J Ophthalmol. 2021 Dec 2:S0008-4182(21)00395-1. doi: 10.1016/j.jcjo.2021.10.008. Epub ahead of print. PMID: 34863677. Web: https://www.canadianjournalofophthalmology.ca/article/S0008-4182(21)00395-1/fulltext