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Fachverlag und Nachrichtenagentur

Review: Sicherheit und Wirksamkeit von Gentherapien bei monogenetischen Netzhaut- und Sehnervenerkrankungen

GENETICS Parkville – An der Melbourne School of Health Sciences der Medizinischen Fakultät der University of Melbourne in Parkville im Bundesstaat Victoria, Australien, führten Alexis Ceecee Britten-Jones et al. ein systematisches Review zur gentherapeutischen Behandlung von monogenen Netzhaut- und Sehnervenerkrankungen durch. Dazu wurde im Februar 2021 eine umfassende Literaturrecherche in Ovid MEDLINE, Ovid Embase, Cochrane Central und Registern für klinische Studien durchgeführt. Klinische Studien, die DNA-basierte Gentherapie-Verfahren für monogen verursachte Augenerkrankungen des hinteren Abschnitts beschreiben, kamen für die Aufnahme in Frage. Es wurde eine Bewertung des Bias-Risikos durchgeführt. Die Datensynthese wurde unter Anwendung der Richtlinien zur Synthesis Without Meta-analysis (SWiM) durchgeführt. Es wurden insgesamt 47 Volltextpublikationen, 50 Konferenzabstracts und 54 Registereinträge für klinische Studien, die DNA-basierte okulare Gentherapie-Verfahren für 16 verschiedene genetische Varianten beschreiben, identifiziert. Studienzusammenfassungen und visuelle Darstellungen der Sicherheits- und Wirksamkeitsergebnisse wurden für 20 verschiedene Volltextpublikationen zu RPE65-vermittelten Netzhautdystrophien, Choroideremie, hereditärer Leberscher Optikusneuropathie, Stäbchen-Zapfen-Dystrophie, Achromatopsie und X-chromosomaler Retinoschisis veröffentlicht. Die häufigsten unerwünschten Ereignisse standen in Zusammenhang mit Auffälligkeiten des Lids, der Augenoberfläche und der Hornhaut in Studien zur subretinalen Gentherapie beziehungsweise mit einer Uveitis anterior in Studien zur intravitrealen Gentherapie. Die Autoren fassen in der elektronischen Vorabpublikation im November 2021 beim Fachjournal GENETICS IN MEDICINE zusammen, dass es ein hohes Mass an Variabilität in okulären monogenen Gentherapiestudien in Bezug auf das Studiendesign, die statistische Methodik und die Berichterstattung über Sicherheits- und Wirksamkeitsergebnisse gibt. Das Review verbessere die Zugänglichkeit und Transparenz bei der Interpretation der bisherigen Gentherapiestudien. (bs)

Autor: Britten-Jones AC, Jin R, Gocuk SA, Cichello E, O’Hare F, Hickey DG, Edwards TL, Ayton LN. Korrespondenz: Alexis Ceecee Britten-Jones, Department of Optometry and Vision Sciences, Melbourne School of Health Sciences, and Department of Surgery (Ophthalmology), Melbourne Medical School, Faculty of Medicine, Dentistry and Health Sciences, The University of Melbourne, Parkville, Victoria 3010, Australia. E-Mail: ac.brittenjones@unimelb.edu.au Studie: The safety and efficacy of gene therapy treatment for monogenic retinal and optic nerve diseases: A systematic review. Quelle: Genet Med. 2021 Nov 30:S1098-3600(21)05365-X. doi: 10.1016/j.gim.2021.10.013. Epub ahead of print. PMID: 34906485. Web: https://www.gimjournal.org/article/S1098-3600(21)05365-X/fulltext