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Fachverlag und Nachrichtenagentur

COVID-19-assoziierte retinale Mikrovaskulopathie ist eine signifikante okuläre Manifestation der Virusinfektion COVID-19

 

Singapur – Vermutlich ist die COVID-19-assoziierte retinale Mikrovaskulopathie eine signifikante okuläre Manifestation von COVID-19 und könnte zukünftige Netzhautkomplikationen ankündigen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie von Kelvin Yc Teo aus dem Singapore Eye Research Institute, die er zusammen mit Kollegen u.a. auch aus Australien und Italien veröffentlichte. Dabei wurde in einem systematischen Review und einer Metaanalyse das Auftreten einer retinalen Mikrovaskulopathie bei Patienten untersucht, die mit dem schweren akuten respiratorischen Syndrom Coronavirus 2 (SARS-CoV-2) infiziert waren und eine Coronavirus-Krankheit (COVID-19) entwickelten. Die Datenbanken Pubmed und Embase wurden umfassend durchsucht, um Studien zu identifizieren, die über vaskuläre Veränderungen der Netzhaut bei COVID-19 berichteten. Zwei unabhängige Gutachter wählten die Papiere aus und extrahierten die Daten für die Analyse mittels der von der Cochrane Collaboration zur Verfügung gestellten Software Review Manager (RevMan) in der Web Version 3.3. Mit dem Qualitätsbewertungsinstrument des National Institute of Health (NIH) für Fall-Kontroll-Studien wurde die Qualität der Evidenz beurteilt. Insgesamt wurden einunddreissig Studien eingeschlossen, die über 1.373 Probanden (972 COVID-19 und 401 Kontrollen) berichteten. In die gepoolte Analyse wurden nur Fall-Kontroll-Studien eingeschlossen. Es ergab sich eine signifikant höhere Wahrscheinlichkeit einer retinalen Mikrovaskulopathie bei Probanden mit COVID-19 im Vergleich zu den Kontrollen (Odds Ratio 8,86; p < 0,01). Die optische Kohärenztomographie-Angiographie (OCTA) zeigt eine verringerte Gefässdichte und eine vergrösserte foveale avaskuläre Zone bei Patienten mit COVID-19 im Vergleich zu Kontrollen. Für die Autoren der elektronischen Vorabpublikation im September 2021 beim AMERICAN JOURNAL OF OPHTHALMOLOGY liegt es daher nahe, dass die COVID-19-assoziierte retinale Mikrovaskulopathie eine signifikante okuläre Manifestation der Viruserkrankung ist. Diese mikrovaskulären Beeinträchtigungen können dabei vor klinisch sichtbaren Veränderungen auftreten und durch eine OCTA frühzeitig erkannt werden. Diese Ergebnisse sind aufgrund der grossen Anzahl von COVID-19-Infektionen bedeutsam und sollten nach Ansicht der Autoren von den Ophthalmologen auch als potenzielle Langzeitfolge der Krankheit berücksichtigt werden. (bs)

Autoren: Teo KY, Invernizzi A, Staurenghi G, Cheung CMG. Korrespondenz: Gemmy CM Cheung, Singapore National Eye Centre, 11 Third Hospital Avenue, Singapore 168751, Singapore. E-Mail: gemmy.cheung.c.m@singhealth.com.sg Studie: COVID-19 related retinal micro-vasculopathy – a review of current evidence: COVID-19 related retinal micro-vasculopathy. Quelle: Am J Ophthalmol. 2021 Sep 26:S0002-9394(21)00476-1. doi: 10.1016/j.ajo.2021.09.019. Epub ahead of print. PMID: 34587494; PMCID: PMC8465265. Web: https://www.ajo.com/article/S0002-9394(21)00476-1/fulltext