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Fachverlag und Nachrichtenagentur

Kein erhöhtes Progressionsrisiko einer geografischen Atrophie (GA) nach Kataraktoperation

CATARACT / MEDICAL RETINA Porto – Ziel der vorliegenden Arbeit war die Bewertung des langfristigen Risikos der Progression einer geografischen Atrophie (GA) nach Kataraktoperation. Carolina Madeira et al. aus der Augenklinik des Centro Hospitalar e Universitário de São João in Porto, Portugal, untersuchten Probanden mit GA als Folge einer altersbedingten Makuladegeneration. Eingeschlossen wurden Patienten mit mindestens zwei Vorstellungen im ophthalmologischen Zentrum und Fundus-Autofluoreszenz-Bildgebung über mindestens ein Jahr. Patienten mit feuchter AMD, scheibenförmiger Narbe, intravitrealen Injektionen oder Laserbehandlungen in der Vorgeschichte oder anderen Makulopathien sowie mit schlechter Bildqualität wurden ausgeschlossen. Gemessen wurde die GA-Fläche zu Studienbeginn und bei der Nachuntersuchung. Entsprechend des Linsenstatus wurden drei Studiengruppen definiert: (A) Pseudophakie, (B) Phakie und (C) während der Studie durchgeführte Operationen zur Phakoemulsifikation. Unterschiede in der Progression der GA-Fläche wurden zwischen diesen Studiengruppen verglichen. Darüber hinaus wurde ein Vergleich zwischen der GA-Progressionsrate in Gruppe (C) vor und nach der Operation durchgeführt. Die Vergrösserungsrate (ER) der Läsionsgrösse wurde nach Transformation der Messungen in die Quadratwurzelskala berechnet. Insgesamt wurden 92 Augen von 92 Patienten eingeschlossen. Die mediane Nachbeobachtungszeit betrug vier Jahre. Bezüglich des Linsenstatus handelte es sich um 29 (31,5%) pseudophake und 63 (68,5%) phake Augen; von diesen wurden während der Studie 22 einer Phakoemulsifikation unterzogen. Die mediane Ausgangs- und Nachbeobachtungsfläche der GA lag bei 1,42 mm² bzw. 6,48 mm². Die ER war zwischen phaken und pseudophaken Augen ähnlich (0,18 gegenüber 0,15 mm/Jahr; p = 0,62). Bei Patienten, die sich während der Studie einer Kataraktoperation unterzogen, blieb die ER der GA-Fläche stabil (0,13 gegenüber 0,14 mm/Jahr; p = 0,43). Wie die Autoren in der elektronischen Vorab-Publikation im Juni 2021 bei GRAEFE’S ARCHIVE FOR CLINICAL AND EXPERIMENTAL OPHTHALMOLOGY schreiben, sprechen diese Ergebnisse dafür, dass eine Kataraktoperation das Progressionsrisiko einer vorbestehenden GA nicht erhöht. Daher scheine die Kataraktoperation eine sichere und effektive Therapie zur Verbesserung der Sehschärfe und damit der Lebensqualität von GA-Patienten dazustellen. (bs)

Autoren: Madeira C, Godinho G, Vilares-Morgado R, Beato J, Pinheiro-Costa J, Carneiro Â, Falcão-Reis F, Falcão M. Korrespondenz: Carolina Madeira, Department of Ophthalmology, Centro Hospitalar e Universitário de São João, Porto, Portugal. E-Mail: tania.carolina.madeira@gmail.com Studie: Long-term progression of geographic atrophy in age-related macular degeneration does the phakic status matter? Quelle: Graefes Arch Clin Exp Ophthalmol. 2021 Jun 25. doi: 10.1007/s00417-021-05255-4. Epub ahead of print. PMID: 34169351. Web: https://link.springer.com/article/10.1007/s00417-021-05255-4