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Fachverlag und Nachrichtenagentur

Retinale mikrovaskuläre Befunde bei nachgewiesener COVID-19-Infektion

 

COVID-19 Singapur – Am Singapore National Eye Centre untersuchten Ralene Sim et al., ob es Assoziationen zwischen Netzhautbefunden und einer COVID-19-Infektion gibt. Für die prospektive Querschnittsstudie wurden Teilnehmer rekrutiert, die mittels Nasen-Rachen-Abstrich positiv auf COVID-19 getestet waren und bei denen keine ophthalmologische Anamnese vorlag. Bei den Probanden wurde eine Untersuchung der Netzhaut mit einem automatisierten Bildgebungsgerät (3D OCT-1 Maestro, Topcon, Tokio, Japan) durchgeführt, um Farbfundusfotos und Scans der Makula durch optische Kohärenztomografie (OCT) zu erhalten. Persönliche Biodaten, Anamnese und Vitalparameter wurden aus den elektronischen Krankenakten erhoben. Insgesamt wurden 108 Patienten rekrutiert. Das Durchschnittsalter betrug 36,0 Jahre. 41 (38,0%) hatten bei der Vorstellung Symptome einer akuten Atemwegsinfektion. Von 216 Augen wiesen 25 (11,6%) Netzhautsymptome auf – acht (3,7 %) Mikroblutungen, sechs (2,8 %) retinale Gefässtortuosität und zwei (0,93 %) Cotton-wool-Herde (CWS). 11 Augen (5,1%) wiesen im OCT hyperreflektierende Plaques in der inneren plexiformen Schicht der Ganglienzellen auf, von denen zwei auch auf den Farbfundusfotos sichtbare Netzhautsymptome (CWS bzw. Mikroblutung) aufwiesen. Es gab keinen signifikanten Unterschied in der Prävalenz von Netzhautbefunden bei symptomatischen versus asymptomatischen Patienten (12 vs 13; p = 0,227). Patienten mit Netzhautsymptomen hatten signifikant häufiger einen vorübergehend erhöhten Blutdruck als Patienten ohne solche (p=0,03). In der elektronischen Vorabpublikation im März 2021 beim BRITISH JOURNAL OF OPHTHALMOLOGY fassen die Autoren zusammen, dass einer von neun Probanden retinale mikrovaskuläre Befunde bei der okulären Bildgebung aufwies. Diese Befunde wurden selbst bei asymptomatischen Patienten mit normalen Vitalfunktionen beobachtet. Diese retinalen mikrovaskulären Symptome könnten mit zugrunde liegenden kardiovaskulären und thrombotischen Veränderungen im Zusammenhang mit einer COVID-19-Infektion zusammenhängen. (bs)

Autoren: Sim R, Cheung G, Ting D, Wong E, Wong TY, Yeo I, Wong CW. Korrespondenz: Dr Ian Yeo, Singapore National Eye Centre, Singapore, Singapore. E-Mail: ian.yeo.y.s@singhealth.com.sg Studie: Retinal microvascular signs in COVID-19. Quelle: Br J Ophthalmol. 2021 Mar 19:bjophthalmol-2020-318236. doi: 10.1136/bjophthalmol-2020-318236. Epub ahead of print. PMID: 33741583; PMCID: PMC7985973. Web: https://bjo.bmj.com/content/early/2021/03/19/bjophthalmol-2020-318236.long