Phase-2-Ergebnisse der FILLY-Studie: intravitreales Pegcetacoplan (APL-2) bei geografischer Atrophie aufgrund AMD
Phase-2-Ergebnisse der FILLY-Studie: intravitreales Pegcetacoplan (APL-2) bei geografischer Atrophie aufgrund AMD
MEDICAL RETINA Houston – Zusammen mit internationalen Kollegen berichtet Charles C. Wykoff von den Retina Consultants of Houston des Blanton Eye Institute am Houston Methodist Hospital in Houston, Texas, in den Vereinigten Staaten zu Ergebnissen der FILLY-Studie, einer multizentrischen, randomisierten, placebokontrollierten klinischen Phase-2-Studie zur Bewertung von intravitrealem Pegcetacoplan (APL-2) bei 246 Patienten mit geografischer Atrophie sekundär zu AMD, die an über 40 klinischen Standorten in den USA, Australien und Neuseeland durchgeführt wurde. Dabei ging es in der vorliegenden Post-hoc-Analyse speziell um die Bewertung der klinischen Charakteristika von Augen, bei denen sich während der FILLY-Studie eine vom Prüfarzt festgestellte neu auftretende exsudative altersbedingte Makuladegeneration (eAMD) entwickelt hat. Appliziert wurde monatlich oder jeden zweiten Monat entweder 15 mg intravitreales Pegcetacoplan oder ein Placebo über insgesamt 12 Monate, gefolgt von einer 6-monatigen Behandlungspause. Zielparameter waren der Zeitpunkt des Auftretens neuer eAMD im Studienauge, Vorgeschichte von eAMD im anderen Auge, Vorliegen eines Double-Layer-Signs (DLS) im strukturellen OCT im Studienauge, Veränderungen der anatomischen Netzhautmerkmale in der strukturellen OCT und Fluorescein-Angiographie (FA) und Veränderungen der Sehschärfe. Über Exsudation wurde in 26 Studienaugen in allen Behandlungsgruppen über einen Zeitraum von 18 Monaten berichtet. Die durchschnittliche Zeit bis zur eAMD-Diagnose betrug 256 Tage. Insgesamt zeigte ein höherer Anteil von Patienten mit einer eAMD-Anamnese im anderen Auge (p = 0,016) und einem DLS im Studienauge (p = 0,0001) eine eAMD. Von den Studienaugen, bei denen sich eine eAMD entwickelte, hatten 18 von 26 (69 %) eine Vorgeschichte von eAMD im anderen Auge und 19 von 26 (73,1 %) ein DLS zu Studienbeginn, verglichen mit 76 von 217 Studienaugen (35 %; p = 0,0007) bzw. 70 von 215 Studienaugen (32,5%; p < 0,0001), in denen sich keine eAMD entwickelte. Alle 21 Patienten mit struktureller OCT-Bildgebung zum Zeitpunkt der eAMD-Diagnose zeigten subretinale Flüssigkeit, intraretinale Zysten oder beides entsprechend der Exsudation. Von 17 Patienten, bei denen bei der eAMD-Diagnose eine FA durchgeführt wurde, zeigten 10 eine nachweisbare makuläre Neovaskularisation (MNV), sämtlich mit okkulten Läsionen. Die Entwicklung von eAMD hatte keinen nennenswerten Einfluss auf die Sehschärfe und alle Patienten sprachen auf die Therapie mit antivaskulärem endothelialen Wachstumsfaktor (VEGF) an. Die Autoren kommen in der elektronischen Vorabpublikation im März 2021 beim Fachjournal OPHTHALMOLOGY zu dem Ergebnis, dass intravitreales Pegcetacoplan die Wachstumsrate einer GA verlangsamt und mit einer unerwarteten dosisabhängigen erhöhten Inzidenz von eAMD verbunden ist, ohne zeitliche Häufung zu Beginn des Beobachtungszeitraums. Eine exsudative AMD schien im kontralateralen Auge mit einer eAMD zu Studienbeginn und im Studienauge mit einem DLS assoziiert zu sein, was auf eine nicht-exsudative MNV hindeutet. Das Sicherheitsprofil von Pegcetacoplan war akzeptabel, um mit Phase-3-Studien ohne eine Anpassung der Aufnahmekriterien fortfahren zu können. (bs)
Autoren: Wykoff CC, Rosenfeld PJ, Waheed NK, Singh RP, Ronca N, Slakter JS, Staurenghi G, Monés J, Baumal CR, Saroj N, Metlapally R, Ribeiro R. Korrespondenz: Charles C. Wykoff, MD, PhD, Retina Consultants of Houston, Blanton Eye Institute, Houston Methodist Hospital, 6560 Fannin Street, Suite 750, Houston, TX 77030, USA. E-Mail: charleswyckoff@gmail.com Studie: Characterizing New-Onset Exudation in the Randomized Phase 2 FILLY Trial of Complement Inhibitor Pegcetacoplan for Geographic Atrophy. Quelle: Ophthalmology. 2021 Mar 10:S0161-6420(21)00163-9. doi: 10.1016/j.ophtha.2021.02.025. Epub ahead of print. PMID: 33711380. Web: https://www.aaojournal.org/article/S0161-6420(21)00163-9/fulltext