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Fachverlag und Nachrichtenagentur

Multifaktorielle und komplexe Beziehung zwischen PROMs und CROMs nach Kataraktoperation

CATARACT Rotterdam – Ein europäischen Autorenteam um Bart L. M. Zijlmans aus dem Het Oogziekenhuis Rotterdam in den Niederlanden wertete die Ergebnisse einer grossen Anzahl von Patienten mit Kataraktoperation aus zehn Zentren in verschiedenen Ländern Europas aus. Dabei wurde die Beziehung zwischen den vom Patienten berichteten Ergebnissen (PROMs) und den vom Arzt erhobenen Outcome-Messwerten (CROMs) analysiert. Die prospektive nicht-interventionelle multizentrische Beobachtungsstudie zur Analyse der klinischen Ergebnisse umfasste insgesamt 3.799 Fälle, die sich einer Kataraktoperation unterzogen (Durchschnittsalter: 72,7 Jahre). In allen Fällen wurde der vom International Consortium for Health Outcomes Measurements (ICHOM) entwickelte Standard für die Kataraktchirurgie zur Erhebung der klinischen Daten verwendet. Visus- und Refraktionsdaten drei Monate postoperativ wurden als CROMs betrachtet, während Rasch-kalibrierter Item 2 (RCCQ2) und der gesamte Catquest-9SF Score (CQ) als PROMs angesehen wurden. Der postoperativ korrigierte Fernvisus (CDVA) betrug bei 88,7% der Augen 0,3 logMAR oder besser. Die mittleren Unterschiede zwischen präoperativen und postoperativen RCCQ2- und CQ-Werten betrugen -3,09 bzw. -2,39. Eine Verbesserung der Sehfunktion nach einer Operation wurde von 91,5% der Patienten berichtet. Es wurden statistisch signifikante, wenn auch schwache Korrelationen der postoperativen CDVA mit der postoperativen Refraktion, PROMs und Komplikationen gefunden (0,133 ≤ r ≤ 0,289; p <0,001). Ein Vorhersagemodell (R2: 0,254) der postoperativen CDVA unter Berücksichtigung von 10 Variablen wurde erstellt, einschliesslich präoperativer CDVA, verschiedener Komorbiditäten des Auges, Alter, Geschlecht und intraoperativer Komplikationen. Ebenso wurde ein weiteres Vorhersagemodell (R2: 0,148) für den postoperativen CQ unter Berücksichtigung von insgesamt 14 Variablen erarbeitet, einschliesslich zusätzlichem präoperativen CQ, Zielrefraktion und früherer Operationen. In der elektronischen Vorabpublikation im April 2021 bei GRAEFE’S ARCHIVE FOR CLINICAL AND EXPERIMENTAL OPHTHALMOLOGY fassen die Autoren zusammen: Die Kataraktoperation führt bei den meisten Patienten zu einem verbesserten funktionellen Sehvermögen, obwohl diese Verbesserung durch Komorbiditäten der Augen und Komplikationen begrenzt sein kann. Die Beziehung zwischen PROMs und CROMs ist multifaktoriell und komplex. (bs)

Autoren: Zijlmans BL, van Zijderveld R, Manzulli M, Garay-Aramburu G, Czapski P, Eter N, Diener R, Torras J, Tognetto D, Giglio R, De Giacinto C, Fernandez J, O’Donnell C, Piñero DP; European CAT-Community Study Group, Knitel A, Bergado-Mijangos R, Coello-Ojeda D, Ozaeta I, Macias-Murelaga B, Fierro JG, Dalmasso CE, Garcia-Gómez PJ, Himanka M, Martínez J, Chang-Sotomayor M, Camós-Carreras A, Spencer F, Sabater-Cruz N, Scardellato C, Dell’Aquila C, Pian G. Korrespondenz: Bart LM Zijlmans, Het Oogziekenhuis Rotterdam, Schiedamse Vest 180, 3011 BH, Rotterdam, The Netherlands. E-Mail: B.Zijlmans@oogziekenhuis.nl Studie: Global multi-site, prospective analysis of cataract surgery outcomes following ICHOM standards: the European CAT-Community. Quelle: Graefes Arch Clin Exp Ophthalmol. 2021 Apr 14. doi: 10.1007/s00417-021-05181-5. Epub ahead of print. PMID: 33855602. Web: https://link.springer.com/article/10.1007/s00417-021-05181-5