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Fachverlag und Nachrichtenagentur

Grossflächigere geographische Atrophie mit einem erhöhten Risiko für die Gesamtmortalität assoziiert

MEDICAL RETINA New Haven – Aneesha Ahluwalia aus dem Department of Ophthalmology and Visual Science der Yale School of Medicine in New Haven im Bundesstaat Connecticut, Vereinigte Staaten, und Kollegen hatten sich zum Ziel gesetzt, den Zusammenhang zwischen Erkrankungscharakteristika einer geografischen Atrophie (GA) und dem Sterberisiko zu untersuchen. Dazu wurden farbige Fundusfotos von 209 Teilnehmern der Age-Related Eye Disease Study (AREDS) mit GA als Folge einer altersbedingten Makuladegeneration manuell ausgewertet, um die Gesamtfläche der Atrophie, die effektive radiale Ausdehnungsrate der GA, die Lateralität der Erkrankung und das Vorhandensein einer Beteiligung des fovealen Zentrums zu bestimmen. Assoziationen zwischen GA-Charakteristika und Mortalität wurden mittels proportionalen Hazard-Modellen nach Cox bewertet, die auf Indikatoren des Gesundheitszustandes angepasst wurden. Während einer medianen Nachbeobachtungszeit von 6,8 Jahren starben 48 (23,0%) Teilnehmer mit GA. In adjustierten Modellen, die Alter, Geschlecht und Gesundheitszustand berücksichtigten, hatten Teilnehmer mit einer Gesamt-GA-Fläche im höchsten Quartil ein signifikant erhöhtes Risiko für Gesamtmortalität im Vergleich zu Teilnehmern mit einer Gesamt-GA-Fläche im niedrigsten Quartil (Hazard Ratio [HR] 3,42; p = 0,011). Die effektive radiale Ausdehnungsrate von GA, eine bilaterale Erkrankung und das Vorhandensein einer Beteiligung des fovealen Zentrums waren nicht signifikant mit der Mortalität verbunden. In einem multivariablen Modell, das Indikatoren des Gesundheitszustandes und alle GA-Merkmale umfasste, blieb die Gesamtfläche der Atrophie im höchsten Quartil signifikant mit der Sterblichkeit assoziiert (HR 4,65; p = 0,019). Die Autoren fassen daher in der elektronischen Vorabpublikation im März 2021 bei GRAEFE’S ARCHIVE FOR CLINICAL AND EXPERIMENTAL OPHTHALMOLOGY zusammen, eine ausgedehntere GA, die durch eine grössere Gesamtfläche der Atrophie gekennzeichnet ist, in der ausgewerteten Kohorte mit einem erhöhten Risiko für die Gesamtmortalität verbunden war. Das Ausmass der GA könne das Ausmass der zugrunde liegenden Krankheitsprozesse widerspiegeln, die zu einem höheren Sterblichkeitsrisiko beitragen, was im Weiteren darauf hindeute, dass die geografische Atrophie eher Teil eines systemischen als eines rein okulären Krankheitsprozesses sei. (bs)

Autoren: Ahluwalia A, Shen LL, Chen EM, Sun M, Park MM, Young BK, Del Priore LV. Korrespondenz: Lucian V. Del Priore, Department of Ophthalmology and Visual Science, Yale School of Medicine, 40 Temple Street, Suite 1B, New Haven, CT, 06510, USA. E-Mail: lucian.delpriore@yale.edu Studie: Geographic atrophy severity and mortality in age-related macular degeneration. Quelle: Graefes Arch Clin Exp Ophthalmol. 2021 Mar 19. doi: 10.1007/s00417-021-05145-9. Epub ahead of print. PMID: 33742280. Web: https://link.springer.com/article/10.1007/s00417-021-05145-9