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Fachverlag und Nachrichtenagentur

Derzeitige Optionen und zukünftige Entwicklungen bei der Therapie der Leberschen Kongenitalen Amaurose

GENETICS London – Die Lebersche Kongenitale Amaurose (LCA) ist eine schwere angeborene/früh beginnende Netzhautdystrophie. Aufgrund ihrer monogenen Natur und der immunologischen und anatomischen Bedeutung des Auges wurde die LCA von der Spitzenforschung besonders ins Visier genommen. In einer Übersichtsarbeit beschreiben Malena Daich Varela et al. aus dem UCL Institute of Ophthalmology des University College London, Vereinigtes Königreich, die derzeitigen Optionen bei LCA und betrachten die laufenden und geplanten klinischen Studien. Zulassungsstudien in Bezug zu RPE65 bei LCA führten zur ersten von der Food and Drug Administration (FDA) und von der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) genehmigten okulären Gentherapie und haben den Weg für eine neue Ära genetischer Therapien in der Augenheilkunde geebnet. Derzeit laufen weltweit mehrere klinische Studien zu unterschiedlichen Techniken, die darauf abzielen, bessere Ergebnisse zu erreichen und mehr Gene und Varianten einzubeziehen. Die Gentherapie umfasst nicht nur eine Gen-Ergänzung durch die Verwendung von Adeno-assoziierten viralen Vektoren, sondern auch eine Clustered Regularly Interspaced Short Palindromic Repeats(CRISPR)-vermittelte Genbearbeitung und posttranskriptionelle Regulation durch Antisense-Oligonukleotide. Pharmakologische Ansätze zur Verringerung der Photorezeptordegeneration durch Ergänzung von 11-cis-Retinal und eine Zelltherapie, die das retinale Pigmentepithel ersetzt und eine trophische und metabolische Netzhautstruktur bereitstellt, werden ebenfalls erforscht. Darüber hinaus sind optoelektrische Geräte und Optogenetik auch für Patienten mit einer erhaltenen Restsehbahn eine Option. In der elektronischen Vorabpublikation im März 2021 beim BRITISH JOURNAL OF OPHTHALMOLOGY halten die Autoren fest, dass nach mehr als 10 Jahren, seit der erste Patient mit LCA eine Gentherapie erhielt, auch weiterhin über zukünftige Herausforderungen, die sinnvolle Kombination verschiedener Techniken und die langfristige Effektivität diskutiert wird. Die kommenden fünf Jahre werden nach Ansicht des Autorenteams wahrscheinlich entscheidend dafür sein, ob Gentherapien ihr volles Potenzial entfalten können und ob es zu klinischen Studien zu Stammzell-/Zelltherapien kommen wird. (bs)

Autoren: Daich Varela M, Cabral de Guimaraes TA, Georgiou M, Michaelides M. Korrespondenz: Michel Michaelides, University College London, London EC1V 9EL, UK. E-Mail: michel.michaelides@ucl.ac.uk Studie: Leber congenital amaurosis/early-onset severe retinal dystrophy: current management and clinical trials. Quelle: Br J Ophthalmol. 2021 Mar 12:bjophthalmol-2020-318483. doi: 10.1136/bjophthalmol-2020-318483. Epub ahead of print. PMID: 33712480. Web: https://bjo.bmj.com/content/early/2021/03/11/bjophthalmol-2020-318483.long