OCTA zur frühzeitigen Diagnostik der Beteiligung des anderen Auges bei Pseudoexfoliationsglaukom
GLAUCOMA Teheran- Ein internationales Team aus dem Iran, den USA und Indien führte eine Studie zur oberflächlichen Gefässdichte des Sehnervenkopfes in verschiedenen Stadien des Pseudoexfoliationssyndroms mittels optischer Kohärenztomographie-Angiographie (OCTA) durch. Mona Safizadeh aus dem Farabi Eye Hospital der Tehran University of Medical Sciences in Teheran schloss in die Querschnittsstudie 57 normale Augen, 41 Augen mit Pseudoexfoliationssyndrom (PXS), 82 Augen mit Pseudoexfoliationsglaukom (PXG) und 27 nicht glaukomatöse Mitaugen von PXG-Patienten (NL-PXG), bei denen eine OCTA durchgeführt wurde, ein. Nach Bereinigung der Störfaktoren wurden die Dicke der zirkumpapillären RNFL (cpRNFL) und die zirkumpapilläre Kapillardichte (cpCD) zwischen den Gruppen unter Verwendung eines linear gemischten Modells verglichen. PXG-Augen wiesen allgemein eine dünnere RNFL und eine niedrigere cpCD (74,2 µm und 36,7%) als die Kontrollaugen (103,3 µm und 52,5%), PXS (96,8 µm und 51,5%) und NL-PXG-Augen (96,3 µm und 50,1%) auf (p <0,001). Nach Anpassung an Alter, Geschlecht und Signalstärkeindex war die allgemeine cpRNFL-Dicke zwischen Kontrolle, PXS und NL-PXG vergleichbar. NL-PXG-Augen zeigten die niedrigste cpCD (p = 0,045) und sektorale cpCD im Vergleich zu PXS und Kontrollaugen. Obwohl die cpCD zwischen Kontroll- und PXS-Augen (p = 0,425) vergleichbar war, waren zwischen den beiden Gruppen sektorale Unterschiede (p = 0,009 und 0,004 für inferonasale bzw. temporalinferiore cpCD) nachweisbar. Die AUROC zur Unterscheidung von NL-PXG-Augen von normalen Augen ergaben für cpCD (0,78) ein besseres Ergebnis als für cpRNLF (0,69). Die Autoren kommen in der elektronischen Vorabpublikation beim BRITISH JOURNAL OF OPHTHALMOLOGY im November 2020 zu dem Schluss, dass die OCTA eine verringerte Kapillardichte vor signifikanten Veränderungen des cpRNFL in Mitaugen von PXG-Patienten nachweisen kann. Dies könne eine frühere Erkennung eines glaukomatösen Verlusts bei einer Pseudoexfoliationskrankheit ermöglichen und das Management der Erkrankung verbessern.(bs)
Autoren: Safizadeh M, Shaabani A, Kamalipour A, Fard MA, Yeh K, Yaseri M, Hamzeh N, Khatibi N, Rao HL, Weinreb R, Moghimi S. Korrespondenz: Sasan Moghimi, Hamilton Glaucoma Center, Viterbi Family Department of Ophthalmology, Shiley Eye Institute, University of California, San Diego, La Jolla, CA 92037, USA. E-Mail: Sasanimii@yahoo.com Studie: Optic nerve head vessel density in different stages of pseudoexfoliation disease. Quelle: Br J Ophthalmol. 2020 Nov 27:bjophthalmol-2020-317605. doi: 10.1136/bjophthalmol-2020-317605. Epub ahead of print. PMID: 33246938. Web: https://bjo.bmj.com/content/early/2020/11/27/bjophthalmol-2020-317605.long