Aktueller Stand der Diagnostik- und Therapieoptionen bei Augensarkoidose
UVEITIS Taipeh- Die Augensarkoidose ist eine der häufigsten Ursachen für Uveitis weltweit. Die Diagnose und Behandlung von Patienten mit Augensarkoidose bleibt in einigen Fällen eine Herausforderung. Für die klinisch Tätigen ist es wichtig, über neue Diagnose- und Behandlungsinstrumente für diese Krankheit auf dem Laufenden zu bleiben. De-Kuang Hwang und Shwu-Jiuan Sheu aus dem Taipei Veterans General Hospital beziehungsweise dem Kaohsiung Medical University Hospital in Taiwan berichten daher über jüngste Entwicklungen. Der International Workshop on Ocular Sarcoidosis schlug erstmals 2009 diagnostischen Kriterien für die Augensarkoidose vor, die 2017 überarbeitet wurden. Die neuen Kriterien bestehen aus zwei Teilen: ophthalmologische Diagnostik und systemische Untersuchungen. Der diagnostische Wert von Leberenzymen wurde in den neuen Kriterien verringert, während der Lymphopenie und des CD4/CD8-Verhältnisses in der bronchoalveolären Lavageflüssigkeit mehr Bedeutung zugesprochen wurde. Obwohl damals nicht in die Kriterien aufgenommen, haben neuere Studien auch den diagnostischen Wert von serumlöslichen Interleukin-2-Rezeptoren hervorgehoben. Die neuere ophthalmologische Bildgebung liefert ebenfalls nützliche Erkenntnisse für die Differentialdiagnose. In den letzten Jahren wurden viele neue Therapien für Augensarkoidose entwickelt. Die Einführung biologischer immunmodulatorischer Therapien zur Behandlung von Uveitis stellt eine grosse Verbesserung dar. Tumornekrosefaktor-alpha-Antikörper, einschliesslich Adalimumab, haben sich als wirksam bei der Behandlung von Augensarkoidose erwiesen. Viele Studien lassen zudem vermuten, dass auch andere biologische Wirkstoffe wirksam und gut verträglich sein könnten. Neuere intravitreale Dexamethason- und Fluocinolonimplantate wurden entwickelt. Patienten, die mit diesen Implantaten behandelt wurden, zeigten eine gute und anhaltende Beherrschung der intraokularen Entzündung. Im Fachjournal CURRENT OPINION IN OPHTHALMOLOGY kommen die Autoren im November 2020 zu dem Resümee, dass sich die Diagnose- und Behandlungsoptionen bei Augensarkoidose im Laufe der Zeit geändert haben. Bei einigen schwierigen Verläufen bestünden jedoch immer noch Herausforderungen. Zukünftige Studien sollten sich darauf konzentrieren, empfindlichere Biomarker zu finden und wirksamere immunmodulatorische Therapien mit längerer Wirksamkeit und weniger Nebenwirkungen zu entwickeln.(bs)
Autoren: Hwang DK, Sheu SJ. Korrespondenz: De-Kuang Hwang, MD, PhD, Department of Ophthalmology, Taipei Veterans General Hospital, and National Yang-Ming University, No. 201, Sec. 2, Shi-Pai Road, Taipei 11217, Taiwan. E-Mail: m95gbk@gmail.com Studie: An update on the diagnosis and management of ocular sarcoidosis. Quelle: Curr Opin Ophthalmol. 2020 Nov;31(6):521-531. doi: 10.1097/ICU.0000000000000704. PMID: 33009085. Web: https://journals.lww.com/co-ophthalmology/Abstract/2020/11000/An_update_on_the_diagnosis_and_management_of.12.aspx