Auswirkungen auf die ophthalmologische Versorgung im ersten Monat des Lockdowns in Italien
COVID Campobasso – mechentel news – Am Department of Medicine and Health Sciences „Vincenzo Tiberio der University of Molise in Campobasso, Italien, verglichen Roberto dell’Omo et al. die Anzahl der in Italien im ersten Monat des Lockdowns durchgeführten Augenoperationen in sechs akademischen Zentren mit denen im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Dabei überprüften sie die chirurgischen Eingriffe, die vom 10. März bis 9. April 2019 in diesen Zentren durchgeführt wurden, mit denjenigen, die vom 10. März bis 9. April 2020 (dem ersten Monat des Lockdowns aufgrund des COVID-19-Ausbruchs) erfolgten. Es wurde unterschieden zwischen akuten und dringenden Eingriffen wie bei Trauma, Trabekulektomie/Drainage-Implantat bei Glaukom, rhegmatogener Netzhautablösung (RRD), Pars-Plana-Vitrektomie (PPV) bei Glaskörperblutung (VH), Makulaloch oder verbliebenen Linsenfragmente und Elektiv-Eingriffe zur Hornhauttransplantation, Phakoemulsifikation zur Kataraktextraktion, Entfernung von Silikonöl und PPV zur epiretinalen Membran sowie den intravitrealen Injektionen (entweder von anti-vaskulärem endothelialem Wachstumsfaktor [VEGF] oder Dexamethason) zur Behandlung von exsudativen Makulopathien. Der Hauptergebnisparameter war die Rate der Reduzierung der durchgeführten dringenden und elektiven Eingriffe. Insgesamt wurden vom 10. März bis 9. April 2019 und vom 10. März bis 10. April 2020 3.624 beziehungsweise 844 chirurgische Eingriffe durchgeführt (-76,7% im Jahr 2020 gegenüber 2019, p <0,0001). Dringende und elektive chirurgische Eingriffe und intravitreale Injektionen von Anti-VEGF-Medikamenten oder Dexamethason nahmen 2020 im Vergleich zu 2019 signifikant ab (p <0,0001 für dringende und elektive Operationen und p < 0,01 für intravitreale Injektionen). Somit wurde im ersten Monat des Lockdowns in Italien eine im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Jahres 2019 signifikante Verringerung der Rate dringender und elektiver Operationen und intravitrealer Injektionen verzeichnet. Die Autoren hoffen mit dieser im August 2020 vorab beim EUROPEAN JOURNAL OF OPHTHALMOLOGY elektronisch veröffentlichten Studie einige vorläufige Erkenntnisse über die Folgen des Lockdowns für die ophthalmologische Versorgung in Italien zu liefern.(bs)
Autoren: dell’Omo R, Filippelli M, Semeraro F, Avitabile T, Giansanti F, Parmeggiani F, Romano MR, Strianese D, Romano V, Virgili G, Costagliola C. Korrespondenz: Mariaelena Filippelli, Department of Medicine and Health Sciences “Vincenzo Tiberio,” University of Molise, Via Francesco De Sanctis 1, Campobasso, Italy 86100, Italy. E-Mail: oftelena@gmail.com Studie: Effects of the first month of lockdown for COVID-19 in Italy: A preliminary analysis on the eyecare system from six centers. Quelle: Eur J Ophthalmol. 2020 Aug 24:1120672120953074. doi: 10.1177/1120672120953074. Epub ahead of print. PMID: 32838559; PMCID: PMC7520656. Web: https://journals.sagepub.com/doi/10.1177/1120672120953074