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Fachverlag und Nachrichtenagentur

LAMP-Studie: Veränderungen der Augenbiometrie nach einem Jahr Atropin in niedriger Konzentration

 

 

PEDIATRICS & STRABISM Hong Kong – mechentel news – Basierend auf der LAMP-Studie (Low-Concentration Atropine for Myopia Progression) werden in der vorliegenden Arbeit die Veränderungen der Augenbiometrie in Gruppen, die 0,05%, 0,025% und 0,01% Atropin im Vergleich zu Placebo über einen Zeitraum von 1 Jahr erhalten hatten, verglichen. Über die doppelblinde, randomisierte, placebokontrollierte Studie berichten Fen Fen Li et al. aus dem Department of Ophthalmology and Visual Sciences der Chinese University of Hong Kong in Hong Kong SAR, China. Insgesamt 383 Kinder im Alter zwischen 4 und 12 Jahren, denen randomisiert einmal täglich entweder 0,05%, 0,025%, 0,01% Atropin oder Placebo in beide Augen verabreicht wurde, beendeten das erste Jahr der LAMP-Studie. Das zykloplegische sphärische Äquivalent (SE), die axiale Länge, die Hornhautkrümmung und die Vorderkammertiefe wurden mit IOLMaster gemessen. Hornhautastigmatismus und Linsenstärke wurden berechnet. Die Änderungen der biometrischen Parameter des Auges wurden zwischen den Gruppen verglichen. Die Beiträge der Augenparameter zur SE-Progression wurden bestimmt und zwischen den Gruppen verglichen. Hauptzielparameter waren die Veränderungen der Augenbiometrie und ihre Assoziationen mit den Veränderungen der SE. Nach einem Jahr betrugen die Veränderungen der axialen Länge 0,20 ± 0,25 mm, 0,29 ± 0,20 mm, 0,36 ± 0,29 mm und 0,41 ± 0,22 mm in den Gruppen 0,05% Atropin, 0,025% Atropin, 0,01% Atropin bzw. Placebo (p <0,001) mit einer konzentrationsabhängigen Reaktion. Die Brechkraft der Cornea blieb stabil und ihre Veränderungen waren über alle Atropinkonzentrationen hinweg ähnlich: -0,02 ± 0,14 Dioptrien (D), -0,01 ± 0,14 D, -0,01 ± 0,12 D und 0,01 ± 0,14 D in der 0,05% Atropin-, 0,025% Atropin- 0,01% Atropin- bzw. Placebo-Gruppe (p = 0,10). Die Linsenstärke nahm mit der Zeit in jeder Konzentration ab, aber ihre Veränderungen waren auch über alle Konzentrationen hinweg ähnlich: -0,31 ± 0,43 D, -0,38 ± 0,47 D, -0,40 ± 0,43 D und -0,41 ± 0,43 D in der 0,05% Atropin-, 0,025% Atropin-, 0,01% Atropin- bzw. Placebo-Gruppe (p = 0,24). Die Veränderungen der Vorderkammertiefe blieben über alle Konzentrationen hinweg ähnlich (P = 0,41). Ebenso waren die Beiträge zur SE-Progression aufgrund der okularbiometrischen Veränderungen nach Anpassung an Alter und Geschlecht in jeder Konzentration in allen Gruppen ähnlich (p >0,05). Die Autoren halten in der elektronischen Vorabpublikation im Juni 2020 beim Fachjournal OPHTHALMOLOGY fest, dass niedrige Atropinkonzentrationen (0,05%, 0,025% und 0,01%) keinen klinischen Einfluss auf die Hornhaut- oder Linsenstärke haben. Antimyopische Wirkungen von Atropin niedriger Konzentration wirken sich hauptsächlich auf die Verringerung der Verlängerung der axialen Länge aus und könnten daher das Risiko nachfolgender Myopiekomplikationen verringern. (bs)

Autoren: Li FF, Kam KW, Zhang Y, et al. Korrespondenz: Jason C. Yam, FCOphthHK, FRCS (Edin), Department of Ophthalmology and Visual Sciences, Hong Kong Eye Hospital, 147K Argyle Street, Kowloon, Hong Kong SAR 00852, China. E-Mail: yamcheuksing@cuhk.edu.hk Studie: Differential Effects on Ocular Biometrics by 0.05%, 0.025%, and 0.01% Atropine: Low-Concentration Atropine for Myopia Progression Study. Quelle: Ophthalmology. 2020;S0161-6420(20)30520-0. doi:10.1016/j.ophtha.2020.06.004 [published online ahead of print, 2020 Jun 7]. Web: https://www.aaojournal.org/article/S0161-6420(20)30520-0