Proxima A und B belegen schwerwiegende funktionelle Auswirkungen und schnelle Progression einer GA
MEDICAL RETINA Chesterfield – mechentel news – Proxima A (NCT02479386) und Proxima B (NCT02399072) waren globale, prospektive, nicht interventionelle klinische Beobachtungsstudien zur besseren Charakterisierung des visuellen Funktionsabfalls und des Fortschreitens der geografischen Atrophie (GA) infolge einer altersbedingten Makuladegeneration (AMD). Das Autorenteam um Nancy Holekamp vom Pepose Vision Institute in Chesterfield, Missouri, in den Vereinigte Staaten berichtet hier zusammenfassend über die Ergebnisse dieser Studien. Geeignete Patienten waren ≥ 50 Jahre alt. In der Proxima A Studie wiesen die Patienten eine bilaterale GA ohne choroidale Neovaskularisation (CNV) in einem der beiden Augen auf (n = 295). Patienten in Proxima B hatten eine GA ohne CNV im Studienauge und CNV ± GA im anderen Auge (CNV-Kohorte des anderen Auges, n = 168) oder GA ohne CNV im Studienauge und keine CNV/GA im anderen Auge (intermediäre AMD-Kohorte des anderen Auges, n = 32). Veränderungen der Sehfunktion sowie der Befunde in der Bildgebung und Anatomie wurden im Verlauf der Zeit unter Verwendung eines gemischten Modells für wiederholte Messungen und unter Berücksichtigung der wichtigsten Ausgangsparameter ausgewertet. Zu den zuvor definierten Endpunkten gehörten die Änderung der GA-Fläche gegenüber dem Ausgangswert, der BCVA-Score (Best-Corrected Visual Acuity), der entsprechend der ETDRS-Studie (Early Treatment Diabetic Retinopathy Study) ermittelt wurde, sowie die Sehschärfe bei niedriger Luminanz (LLVA). Nach 24 Monaten betrug die bereinigte durchschnittliche Änderung der GA-Läsionsfläche gegenüber dem Ausgangswert 3,87 mm² bei Teilnehmern mit bilateraler GA (Proxima A), 3,55 mm² in der CNV-Kohorte des anderen Auges (Proxima B) und 2,96 mm² in der intermediären AMD-Kohorte des anderen Auges (Proxima B). Das Fortschreiten der GA war bei Patienten mit nicht-subfovealen (gegenüber subfovealen) GA-Läsionen zu Studienbeginn grösser und nahm tendenziell zu, wenn das Defizit bei niedriger Luminanz zu Studienbeginn höher war (alle Patienten). Bis zum 12. Monat erfolgte eine Umwandlung in GA oder CNV im anderen Auge bei 30% bzw. 6,7% der Teilnehmer in der intermediären AMD-Kohorte des anderen Auges in Proxima B. Die bereinigten mittleren Änderungen der BCVA und LLVA (ETDRS-Buchstaben) im Studienauge vom Ausgangswert bis zum 24. Monat lagen bei -13,88 beziehungsweise -7,64 in Proxima A, bei -9,49 beziehungsweise -7,57 in der Proxima B-CNV-Kohorte und bei -11,48 beziehungsweise -8,37 in der Proxima B-AMD-Kohorte. In der Juni-Ausgabe 2020 des Fachjournals OPHTHALMOLOGY halten die Autoren fest, dass die prospektiven Proxima A- und B-Studien die schwerwiegenden funktionellen Auswirkungen einer GA und die schnelle Progression der GA-Läsion über einen Zeitraum von 2 Jahren, auch bei Patienten mit einseitiger GA zu Studienbeginn, belegen. (bs)
Autoren: Holekamp N, Wykoff CC, Schmitz-Valckenberg S, et al. Korrespondenz: Hugh Lin, MD, Genentech, 1 DNA Way, South San Francisco, CA 94080, USA. E-Mail: lin.hugh@gene.com Studie: Natural History of Geographic Atrophy Secondary to Age-Related Macular Degeneration: Results From the Prospective Proxima A and B Clinical Trials. Quelle: Ophthalmology 2020 Jun;127(6):769-783. doi: 10.1016/j.ophtha.2019.12.009. Web: https://www.aaojournal.org/article/S0161-6420(19)32353-X/pdf