Hochauflösende Bildgebung zeigt mikrobielle Biofilme auf Blasenkathetern von Patienten trotz Antibiotikagabe
UROLOGICAL INFECTION St. Louis – mechentel news – Katheter-assoziierte Harnwegsinfektionen (CAUTIs) machen 40% aller krankenhausassoziierten Infektionen aus. Die mikrobielle Biofilmbildung bei Blasenkathetern reduziert die Wirksamkeit der Antibiotika und erschwert die Behandlung von CAUTI. Das Team um Jennifer N. Walker aus dem Department of Molecular Microbiology an der Washington University School of Medicine in St. Louis, USA, untesucht in dieser Studie den Zusammenhang eines sterilen Urins und einer Bakteriurie auf die Entstehung und den Zeitpunkt einer Biofilmbildung. Zu diesem Zweck wurden Immunfluoreszenz-Prüfungen und elektronenmikroskopische Aufnahmen von 30 Kathetern nach unterschiedlichen Liegedauern (< 1 Tag bis 28 Tage) durchgeführt. Nach Standard-Urintests zeigte sich, dass die meisten der Patienten einen „sterilen“ Urinstatus vor Kathetereinlage hatten (25 von 30). Dennoch zeigte sich bei einem Grossteil (64%) der Katheter eine bakterieller Biofilm, bestehend aus Staph. Epidermidis, E. faecalis und E. coli. Die Autoren stellen in der elektronischen Vorabpublikation der Dezember-Ausgabe des Fachjournals WORLD OF UROLOGY, dass der Biofilm sich bereits bei Katheterliegedauern < 3 Tagen bildete. (cw/um)
Autoren: Walker JN1,2, Flores-Mireles AL1,2,3, Lynch AJL1,2, Pinkner C1,2, Caparon MG1,2, Hultgren SJ1,2, Desai A4., Korrespondenz: 1 Department of Molecular Microbiology, Washington University School of Medicine, St. Louis, MO, 63110-1093, USA., 2 Center for Women‘s Infectious Disease Research, Washington University School of Medicine, St. Louis, MO, 63110-1093, USA., 3 Department of Biological Sciences, University of Notre Dame, Notre Dame, IN, USA., 4 Division of Urologic Surgery, Department of Surgery, Washington University School of Medicine, 4960 Children‘s Place, Box 8242, St. Louis, MO, 63110-1093, USA. desaia@wudosis.wustl.edu., Studie: Source:High-resolution imaging reveals microbial biofilms on patient urinary catheters despite antibiotic administration., Quelle: World J Urol. 2019 Dec 2. doi: 10.1007/s00345-019-03027-8. [Epub ahead of print], Web: https://link.springer.com/article/10.1007%2Fs00345-019-03027-8
Kommentar Diese Studie bestätigt, dass bereits nach kurzer Zeit eine bakterielle Besiedlung des Harntraktes durch einen Blasenkatheter eintritt. Zum Teil unabhängig der Anwesenheit antimikrobieller Substanzen. Insbesondere vor dem Hintergrund, dass Biofilme für Antibiotika schwer zugänglich sind sollte einen antibiotische Therapie nur restriktiv bei Symptomen eingesetzt und die Indikation des Katheters kritisch gestellt werden. (cw)
Autor: Dr. med. univ. Christoph Würnschimmel, Assistenzarzt Luzerner Kantonsspital Cabazitaxel versus Abiraterone oder Enzalutamid bei metastasierendem Prostatakrebs