Prospektive Studie zum Wechsel auf Ranibizumab nach unzureichendem Ansprechen auf Aflibercept bei nAMD
MEDICAL RETINA York – mechentel news – Es existieren nur wenige prospektive Daten zur Umstellung der antivaskulären endothelialen Wachstumsfaktoren bei Patienten mit neovaskulärer altersbedingter Makuladegeneration (nAMD), die zuvor kein oder nur ein teilweises Ansprechen zeigten. Zahlreiche Forscher aus dem Vereinigten Königreich und Deutschland um Richard P. Gale aus dem York Teaching Hospital NHS Foundation Trust untersuchten in einer prospektiven Studie die Auswirkung der Umstellung von Aflibercept auf Ranibizumab auf anatomische und funktionelle Ergebnisse bei Patienten mit persistierender oder rezidivierender Krankheitsaktivität. Diese SAFARI (NCT02161575) genannte Untersuchung war eine 6-monatige prospektive einarmige Studie, die in Grossbritannien und Deutschland durchgeführt wurde. Patienten, die strenge Zulassungskriterien für eine von zwei Untergruppen erfüllen mussten (primäres Behandlungsversagen oder suboptimales Ansprechen auf die Behandlung), erhielten 3 monatliche intravitreale Ranibizumab-Injektionen (0,5 mg). Danach wurde Ranibizumab nach einem pro-re-nata-Schema monatlich verabreicht. Der primäre Endpunkt war die Veränderung der Netzhautdicke im zentralen Subfeld (CSRT) bis zum 90. Tag gegenüber dem Ausgangswert. Auch die best-korrigierte Sehschärfe (BCVA) und die Netzhautmorphologie wurden ausgewertet. Einhundert Patienten wurden eingeschlossen (primäres Behandlungsversagen 1; suboptimales Ansprechen auf die Therapie 99). In der Gesamtpopulation zeigte sich eine signifikante Veränderung gegenüber dem Ausgangswert beim Mittelwert für die Netzhautdicke im zentralen Subfeld von -30,75 µm (p <0,0001) bis zum Tag 90. Verbesserungen wurden auch bei anderen quantitativen und qualitativen Parametern der Optischen Kohärenztomographie beobachtet. In den Kategorien der Early Treatment Diabetic Retinopathy Study Visusprüfung erreichten 55% und 59% der Patienten am 90. bzw. 180. Tag 0 bis ≥15 Buchstaben gegenüber dem Ausgangswert. Die mittleren Verbesserungen der BCVA zu jedem Zeitpunkt waren jedoch gering (≤ 2 Buchstaben). Es wurden keine neuen Sicherheitsaspekte identifiziert. Die Autoren fassen in der elektronischen Vorabpublikation im August 2019 beim BRITISH JOURNAL OF OPHTHALMOLOGY zusammen, dass die Umstellung von Aflibercept auf Ranibizumab zu einer signifikanten Verbesserung der CSRT führte, wobei ~ 60% eine stabilisierte oder verbesserte BCVA aufwiesen. Daher könnten Patienten mit nAMD, die auf Aflibercept suboptimal angesprochen haben, von einer Umstellung auf Ranibizumab profitieren. (bs)
Autoren: Gale RP, Pearce I, Eter N, Ghanchi F, Holz FG, Schmitz-Valckenberg S, Balaskas K, Burton BJL, Downes SM, Eleftheriadis H, George S, Gilmour D, Hamilton R, Lotery AJ, Patel N, Prakash P, Santiago C, Thomas S, Varma D, Walters G, Williams M, Wolf A, Zakri RH, Igwe F, Ayan F. Korrespondenz: Richard P Gale, York Teaching Hospital NHS Foundation Trust, York, YO31 8HE, UK. E-Mail: richard.gale@york.nhs.uk Studie: Anatomical and functional outcomes following switching from aflibercept to ranibizumab in neovascular age-related macular degeneration in Europe: SAFARI study. Quelle: Br J Ophthalmol. 2019 Aug 5. pii: bjophthalmol-2019-314251. doi: 10.1136/bjophthalmol-2019-314251. [Epub ahead of print] Web: https://bjo.bmj.com/content/early/2019/08/04/bjophthalmol-2019-314251.long