Peeling der inneren Grenzmembran bei primärer rhegmatogener Netzhautablösung beugt ERM-Entwicklung vor
SURGICAL RETINA Barcelona – mechentel news – Die Autoren um Luis Arias aus der Ophthalmologischen Abteilung des Bellvitge University Hospital in Barcelona, Spanien, untersuchten, ob ein Peeling der inneren Grenzmembran (ILM) bei primärer rhegmatogener Netzhautablösung die Entwicklung einer epiretinalen Membran (ERM) verhindert. Darüber hinaus schlagen sie ein Klassifizierungssystem für die postoperative ERM vor. In eine retrospektive, interventionelle, vergleichende Fallserie wurden aufeinanderfolgende Augen mit primärer rhegmatogener Netzhautablösung (n = 140), die von einem einzelnen Chirurgen behandelt wurden, aufgenommen. Das Vorhandensein von postoperativen ERMs wurde mittels Swept-Source Optischer Kohärenztomographie untersucht. Eine ERM wurde bei 26 Augen (46,4%) in der Nicht-Peeling-Gruppe und bei einem Auge (1,8%) in der Gruppe mit Peeling der inneren Grenzmembran festgestellt (p ≤ 0,001). Die mittlere Sehschärfe verbesserte sich in beiden Gruppen signifikant (p ≤ 0,001). Innere retinale Vertiefungen wurden bei 41,1% der Augen in der Gruppe mit Peeling der inneren Grenzmembran gegenüber 0% in der Nicht-Peeling-Gruppe (p ≤ 0,001) beobachtet, sie korrelierten nicht mit der Sehschärfe (r = 0,011; p = 0,941). Basierend auf den Ergebnissen der Swept-Source Optischen Kohärenztomographie wurden drei verschiedene Arten von ERM identifiziert: 7 (26,9%) wurden als Typ 1, 12 (46,1%) als Typ 2 und 7 (26,9%) als Typ 3 klassifiziert. Oberflächliche retinale Plexusdeformationen, die sich durch Optische Kohärenztomographie mit Angiographie und in en-face-Bildern darstellen liessen, wurden in 100% der ERM vom Typ 3, in 41,6% der ERM vom Typ 2 und nicht bei Typ 1 festgestellt (χ = 14,3; p = 0,001). Interessanterweise zeigten alle Patienten, die diese Veränderungen aufwiesen, auch eine Metamorphopsie. In ihrer elektronischen Vorabpublikation im Juli 2019 beim Fachjournal RETINA hielten die Autoren fest, dass ein Peeling der inneren Grenzmembran bei primärer rhegmatogener Netzhautablösung die postoperative ERM-Entwicklung zu verhindern scheint. Die Swept-Source Optischen Kohärenztomographie ist hilfreich, um verschiedene Arten von ERM zu definieren und zu klassifizieren und die chirurgische Indikation für ihre Entfernung zu ermitteln. (bs)
Autoren: Arias L, Padrón-Pérez N, Flores-Moreno I, Giralt L, Cobos E, Lorenzo D, García-Bru P, Dias B, Caminal JM. Korrespondenz: Luis Arias, PhD, Department of Ophthalmology, Bellvitge University Hospital, Feixa Llarga s/n, 08907 L´Hospitalet de Llobregat, Barcelona, Spain. E-Mail: luisariasbarquet@gmail.com Studie: INTERNAL LIMITING MEMBRANE PEELING VERSUS NONPEELING TO PREVENT EPIRETINAL MEMBRANE DEVELOPMENT IN PRIMARY RHEGMATOGENOUS RETINAL DETACHMENT: A Swept-Source Optical Coherence Tomography Study With a New Postoperative Classification System. Quelle: Retina. 2019 Jul 15. doi: 10.1097/IAE.0000000000002591. [Epub ahead of print] Web: https://journals.lww.com/retinajournal/Abstract/publishahead/INTERNAL_LIMITING_MEMBRANE_PEELING_VERSUS.96078.aspx