Prädiktoren für Rezidive und Ergebnisse bei robotergestützter Salvage-Prostatektomie nach fokaler Therapie
PROSTATE CANCER London – mechentel news – Es liegen nur wenige Daten zur Fokaltherapie bei Männern vor, die von Prostatakrebs betroffen waren und lokal behandelt wurden. Darüber hinaus besteht derzeit kein Konsens über die optimale Behandlung von Patienten, bei denen nach einer Fokaltherapie eine Rezidiverkrankung auftritt. In diesem Manuskript stellte das Team um Lorenzo Marconi aus dem Urology Centre am Guy’s and St. Thomas NHS Foundation Trust in London, Vereinigtes Königsreich, eine multizentrische Studie vor, an der 82 Patienten teilnahmen, die nach einer Fokaltherapie mit einer robotergestützten radikalen Salvage-Prostatektomie behandelt wurden. Das progressionsfreie Überleben betrug 12, 24 und 36 Monate nach der Operation 74%, 48% beziehungsweise 36%. Die Kontinenzrate nach 12 Monaten lag bei 83%. Es gab keine intraoperativen Komplikationen und keine grösseren postoperativen Komplikationen. In multivariablen Analysen waren nur das im Bestrahlungsfeld liegende Rezidiv und das pT3b-Stadium unabhängige Prädiktoren für ein Rezidiv. „Insbesondere Patienten, bei denen nach einer Fokaltherapie ein Infield-Rezidiv festgestellt wurde, scheinen eine aggressivere Erkrankung zu haben als die anderen und sollten hinsichtlich des potenziellen Bedarfs eines multimodalen Therapieansatzes beraten werden“, heisst es in der Juli-Ausgabe 2019 des Fachjournals EUROPEAN UROLOGY. (mm/um)
Autoren: Marconi L, Stonier T, Tourinho-Barbosa R, Moore C, Ahmed HU, Cathelineau X, Emberton M, Sanchez-Salas R, Cathcart P. Korrespondenz: Lorenzo Marconi, Urology Centre, Guy’s and St Thomas NHS Foundation Trust, London, UK. E-Mail: lorenzooliveiramarconi@gmail.com Studie: Robot-assisted Radical Prostatectomy After Focal Therapy: Oncological, Functional Outcomes and Predictors of Recurrence. Quelle: Eur Urol. 2019 Jul;76(1):27-30. doi: 10.1016/j.eururo.2019.03.007. Web: https://www.europeanurology.com/article/S0302-2838(19)30193-9/abstract
Kommentar
Robotergestützte Operationen nach Fokaltherapie einer Prostatakarzinom-Erkrankung sind sicher und führen zu ähnlichen onkologischen und funktionellen Ergebnissen. Patienten mit einem Rezidiv innerhalb des zuvor behandelten Feldes scheinen jedoch von schlechteren Überlebensergebnissen betroffen zu sein. Es ist wichtig, diese Patienten vor der Behandlung mit einer fokalen Therapie zu identifizieren, um ihnen eine aggressivere Behandlung zu empfehlen. In dieser Hinsicht zeigt diese Studie die Einschränkungen der Fokaltherapie und unterstreicht die Notwendigkeit einer sorgfältigen Patientenauswahl. (mm/um)
Autor: Dr. med. Dr. rer. nat. Marco Moschini, Assistenzarzt Luzerner Kantonsspital