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Fachverlag und Nachrichtenagentur

Bessere Ergebnisse nach Durchführung einer neoadjuvanten Chemotherapie vor Nephroureterektomie

 

UPPER URINARY TRACT CARCINOMA New York – mechentel news – Das Karzinom der oberen Harnwege ist eine relativ seltene Erkrankung, die etwa 5% aller Urothelkarzinome ausmacht. Diese Krankheit weist viele Unterschiede zum Balsenkrebs auf, aber auch ebenso viele Ähnlichkeiten. Angesichts der Seltenheit der Krankheit liegen jedoch nur wenige Daten vor, die das diagnostische und therapeutische Management genau untersuchen, häufig werden diese aus Studien zu Blasenkrebs extrapoliert. Die Autoren dieser Arbeit um Xiaosong Meng aus der Urologischen Klinik des NYU Langone Health in New York, Vereinigte Staaten, bewerteten die Wirkung einer Cisplatin-basierten neoadjuvanten Chemotherapie bei Patienten, die sich einer Nephroureterektomie wegen eines hochgradigen Karzinoms der oberen Harnwege unterzogen. Alle Patienten wurden zwischen 2011 und 2017 in 2 verschiedenen Einrichtungen behandelt. Insgesamt wurden 95 Patienten eingeschlossen, von denen 61 für eine neoadjuvante Chemotherapie in Frage kamen, aber nur 25 (41%) erhielten sie. Von den Patienten, die eine neoadjuvante Chemotherapie erhielten, kam es bei 80% zu einem pathologisch-anatomischen Ansprechen auf die Nephroureterektomie. In der Juli-Ausgabe 2019 des Fachjournals UROLOGY teilen die Autoren darüber hinausgehend mit, dass sich bei diesen Patienten ein längeres progressionsfreies Überleben zeigte im Vergleich zu Patienten, die ohne neoadjuvante Chemotherapie operiert wurden. (mm/bs)

Autoren: Meng X, Chao B, Vijay V, Silver H, Margolin EJ, Balar A, Taneja SS, Shah O, Bjurlin MA, Anderson CB, Huang WC. Korrespondenz: William C. Huang, M.D., Department of Urology, NYU Langone Health, 222 East 41st St, New York, NY 10017, USA. E-Mail: William.Huang@nyulangone.org Studie: High Response Rates to Neoadjuvant Chemotherapy in High-Grade Upper Tract Urothelial Carcinoma. Quelle: Urology. 2019 Jul;129:146-152. doi: 10.1016/j.urology.2019.01.058. Web: https://www.goldjournal.net/article/S0090-4295(19)30317-6/abstract

Kommentar

Obwohl die neoadjuvante Chemotherapie die Standardbehandlung für Blasenkrebspatienten darstellt, gibt es nur wenige Daten zur Nützlichkeit dieses Ansatzes bei Patienten, die an Tumoren der oberen Harnwege leiden. In dieser Arbeit liefern die Autoren weitere Daten, die die Theorie stützen, dass die neoadjuvante Chemotherapie auch bei diesen Patienten sicher und wirksam ist. Eine mögliche Einschränkung dieses Ansatzes liegt in dem geringen diagnostischen Nutzen der Ureterorenoskopie bei dieser Krebsart mit dem daraus resultierenden Risiko einer Überbehandlung für Patienten, die möglicherweise nur mit einer Operation geheilt würden. (mm/bs)

Autor: Dr. med. Dr. rer. nat. Marco Moschini, Assistenzarzt Luzerner Kantonsspital