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Fachverlag und Nachrichtenagentur

Auswirkungen der Positionierung von iStent inject® auf Schlemm-Kanal-Durchmesser und IOD

 

GLAUCOMA Lausanne – mechentel news – Der iStent inject® ist ein relativ neues Gerät, das für die Implantation von innen durch das Trabekelnetzwerk entwickelt wurde. Obwohl einige erste Studien das Potenzial zur Senkung des Augeninnendrucks aufgezeigt haben, bleibt das volle Ausmass der Mechanismen, durch die der Augeninnendruck gesenkt wird, noch unklar. Ziel der Studie von Kevin Gillmann et al. aus dem Glaucoma Research Center der Montchoisi Clinic, Swiss Visio, in Lausanne, Schweiz, war es, die anatomischen und physiologischen Auswirkungen der Positionierung des iStent inject® auf die Strukturen des iridokornealen Winkels und des Augeninnendrucks in vivo mittels optischer Kohärenztomographie zu analysieren. Insgesamt wurden 25 Augen von 19 Probanden (Durchschnittsalter 75,5 ± 10,5 Jahre) mit leichtem bis mittelschwerem Offenwinkelglaukom in die prospektive Studie eingeschlossen. Bei allen Patienten wurden zwei iStent inject® in Kombination mit einer Kataraktoperation implantiert. Nachdem sich der Augeninnendruck stabilisiert hatte, wurde in der postoperativen Zeit eine optische Kohärenztomographie des vorderen Segments (AS-OCT) durchgeführt, und es wurden mehrere Messungen des Schlemm-Kanals (SC) und der Positionen der Stents durchgeführt. Dreizehn nicht operierte Mitaugen dienten als Kontrollaugen. Insgesamt wurden 92% der Stents in der AS-OCT dargestellt, während 88% in der Gonioskopie sichtbar waren. Von allen sichtbaren Teilen zeigten 54,3% einen in die Vorderkammer hineinragenden Abschnitt mit einer mittleren hervorstehenden Länge von 88,5 µm, und 72% der Köpfe der Stents befanden sich nicht innerhalb des SC mit einem mittleren kürzesten Abstand von 109,4 µm. Bei den operierten Augen betrug der durchschnittliche Hauptdurchmesser des Schlemm-Kanals 308,7 ± 197,4 µm gegenüber 126,9 ± 60,3 µm bei den Kontrollaugen. Das Vorstehen des Stents und grössere SC-Durchmesser waren mit einem niedrigeren postoperativen Intraokulardruck assoziiert (rs = -0,54; p = 0,005 bzw. rs = -0,43; p = 0,04), wohingegen der Abstand zwischen den Köpfen der Stents und dem SC umgekehrt mit der SC-Dilatation assoziiert war (rs = -0,41; p = 0,04). In der Juli-Ausgabe 2019 des JOURNAL OF GLAUCOMA unterstreichen diese Ergebnisse für die Autoren den Wert der AS-OCT bei der Untersuchung der Positionierung von trabekulären Bypässen wie dem iStent inject®. Die Studie zeige, dass mehr Mikrostente als die Gonioskopie vermuten lasse, vollständig im Trabekulum versenkt werden können. Es sei auch zu vermuten, dass die chirurgischen Ergebnisse einer Kataraktoperation in Kombination mit einer iStent-Implantation mit der Amplitude des Hineinragens des Stents in der Vorderkammer sowie den postoperativen Dimensionen des Schlemm-Kanals zusammenhängen können. (bs)

Autoren: Gillmann K, Bravetti GE, Mermoud A, Mansouri K. Korrespondenz: Kaweh Mansouri, MD, MPH, Glaucoma Research Center, Montchoisi Clinic, Swiss Visio, Avenue du Servan 38, 1006 Lausanne, Switzerland. E-Mail: kwmansouri@gmail.com Studie: A Prospective Analysis of iStent Inject Microstent Positioning: Schlemm Canal Dilatation and Intraocular Pressure Correlations. Quelle: J Glaucoma. 2019 Jul;28(7):613-621. doi: 10.1097/IJG.0000000000001273. Web: https://journals.lww.com/glaucomajournal/Abstract/2019/07000/A_Prospective_Analysis_of_iStent_Inject_Microstent.7.aspx