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Fachverlag und Nachrichtenagentur

Prognostischer Wert der Kulturergebnisse aus dem Glaskörper bei Endophthalmitis nach anti-VEGF

 

UVEITIS Philadelphia – mechentel news – In einer retrospektiven Fallserie aus einem ophthalmologischen Zentrum untersuchten Samir N. Patel et al. aus dem Wills Eye Hospital der Thomas Jefferson University in Philadelphia im gleichnamigen Bundesstaat, USA, ob die Resultate einer mikrobioloischen Kultur aus dem Glaskörper das klinische Therapiemanagement von Patienten mit akuter Endophthalmitis nach intravitrealer Injektion von Anti-VEGF (Anti-Vascular Endothelial Growth Factor) beeinflussen. Eingeschlossen wurden Patienten, bei denen nach intravitrealer Injektion von Aflibercept, Bevacizumab oder Ranibizumab zwischen dem 01.01.2016 und dem 31.05.2018 eine Endophthalmitis auftrat. Als Änderung des klinischen Therapiemanagements wurde zusätzliche intravitreale Antibiotika-Injektionen oder eine Pars-Plana-Vitrektomie definiert. Hauptzielparameter waren eine Änderung des klinischen Therapiemanagements innerhalb von 2 Wochen nach der anfänglichen Endophthalmitiskultur und -behandlung sowie die Sehschärfe. Unter den insgesamt 204.986 intravitrealen Anti-VEGF-Injektionen wurden 60 Fälle (0,0293%) von Endophthalmitis identifiziert, von denen 18 eine positive Kultur aufwiesen. Bei sechs von 60 Augen (10%) kam es zur Änderung des klinischen Therapiemanagements. Eine Änderung des klinischen Vorgehens wurde in 3 von 18 (17%) kulturpositiven Fällen im Vergleich zu 3 von 42 (7%) kulturnegativen Fällen (p = 0,357) eingeleitet. Die Therapieänderungen bei den kluturpositiven Fällen wurden basierend auf einer Abnahme des Sehvermögens (2 Fälle) und einer Verschlechterung der klinischen Untersuchung (1 Fall) durchgeführt. Die Änderungen der Behandlung bei den kulturnegativen Endophthalmitis-Fällen basierten auf einer Abnahme des Sehvermögens (1 Fall) und einer Verschlechterung der klinischen Untersuchung (2 Fälle). Aufgrund der positiven Kulturergebnisse wurden keine zusätzlichen Interventionen eingeleitet. Im Vergleich des Visusverlustes zwischen dem Ausgangszeitpunkt bei Vorliegen des Kulturergebnisses und der letzten Nachuntersuchung, betrug der Verlust bei kulturpositiven mundflora-assoziierten Fällen 17,5 Linien, bei nicht-mundflora-assoziierten kulturpositiven Fällen 9,1 Linien sowie 2,5 Linien bei kulturnegativen Fällen (p < 0,001). Die Autoren kommen in der elektronischen Vorabpublikation im Juni 2019 beim AMERICAN JOURNAL OF OPHTHALMOLOGY zu dem Schluss, dass Kulturergebnisse aus dem Glaskörper bei einer Endophthalmitis infolge intravitrealer Injektion von Anti-VEGF-Wirkstoffen zur Prognose des visuellen Outcomes beitragen, jedoch eine begrenzte Auswirkung auf das klinische Therapiemanagement zu haben scheinen. (bs)

Autoren: Patel SN, Storey PP, Pancholy M, Obeid A, Wibbelsman TD, Levin H, Hsu J, Garg SJ, Dunn JP, Vander JF. Korrespondenz: James F. Vander, MD Professor of Ophthalmology Mid Atlantic Retina, The Retina Service of Wills Eye Hospital Thomas Jefferson University 840 Walnut Street, Suite 1020 Philadelphia, PA 19107, USA. E-Mail: jvander@midatlanticretina.com Studie: Changes in management based on vitreous culture in endophthalmitis after intravitreal anti-vascular endothelial growth factor injection. Quelle: Am J Ophthalmol. 2019 Jun 12. pii: S0002-9394(19)30275-2. doi: 10.1016/j.ajo.2019.06.008. [Epub ahead of print] Web: https://www.ajo.com/article/S0002-9394(19)30275-2/abstract