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Fachverlag und Nachrichtenagentur

Silikonöltröpfchen im Glaskörper durch Spritzen für intravitreale Injektionen

 

MEDICAL RETINA São José – mechentel news – Im Glaskörper wurden intravitreale Silikonöltröpfchen gefunden. Gustavo B. Melo aus dem Hospital de Olhos de Sergipe in São José, Brasilien, und brasilianische und US-amerikanische Kollegen verglichen die Mengen an freigesetztem Silikonöl, die nach dem Gegenschnippen mit den Fingern bei verschiedenen Marken-Spritzen freigesetzt werden, die üblicherweise für intravitreale Injektionen verwendet werden. Drei Modelle von Spritzen zweier Marken wurden hinsichtlich des Ausmasses ihrer Silikonölfreisetzung untersucht: Saldanha Rodrigues (SR) 1-ml-Insulinspritze (Brasilien, Spritze 1), Becton-Dickinson (BD) Plastipak 1-ml-Insulinspritze (Brasilien, Spritze 2) und BD Safety-Glide 1 ml Insulinspritze (USA, Spritze 3). Alle Spritzen wurden unter vier verschiedenen Bedingungen getestet: Positivkontrolle (Flüssigkeit unter Zusatz von Silikonöl) ohne Gegenschnippen (Gruppe 1, n = 5), positive Kontrolle mit Gegenschnippen (Gruppe 2, n = 3), nur Flüssigkeit ohne Gegenschnippen (Gruppe 3, n = 5) und nur Flüssigkeit mit Gegenschnippen (Gruppe 4, n = 5). Die lichtmikroskopischen Untersuchungen wurden durch verblindete Auswerter durchgeführt. Alle Spritzen (1, 2 und 3) setzten Silikonöltröpfchen in der Positivkontrollgruppe frei, unabhängig davon, ob die Spritzen angeschnippt wurden oder nicht (Gruppen 1 und 2). Wenn kein Öl zugegeben wurde und die Spritzen nicht angeschnippt wurden, setzte nur die Spritze 1 Silikonöltröpfchen frei (40% der Proben). Nach Anschnippen setzten die Spritzen 1 und 3 in allen Proben Silikonöltröpfchen frei. Die quantitative Analyse zeigte eine signifikant höhere mittlere Anzahl von Silikonöltröpfchen, die von der Spritze 1 nach Anschnippen freigesetzt wurden, als ohne diese Bewegung (11,2 gegenüber 0,6; p = 0,011). Spritze 1 löste auch signifikant mehr Tröpfchen aus als die Spritzen 2 und 3 nach dem Anschnippen (11,2 vs. 0,0 vs. 2,2; p = 0,002). Die Autoren schreiben im Januar 2019 in der eCollection des INTERNATIONAL JOURNAL FOR RETINA AND VITREOUS, dass Spritzen, die üblicherweise für intravitreale Injektionen verwendet werden, häufig Silikonöltröpfchen freisetzen, wenn sie durch Anschnippen bewegt werden, insbesondere die SR-Insulinspritzen. Sie empfehlen daher, die Spritzen vor der intravitrealen Injektion nicht anzuschnippen. Die Hersteller sollten Spritzen produzieren, die für die intraokulare Anwendung geeignet sind. (bs)

Autoren: Melo GB, Dias Junior CS, Carvalho MR, Cardoso AL, Morais FB, Figueira ACM, Lima Filho AAS, Emerson GG, Maia M. Korrespondenz: Gustavo Barreto Melo, Hospital de Olhos de Sergipe, Rua Campo do Brito, 995 São José, 49020-380 Aracaju, SE, Brazil. E-Mail: gustavobmelo@yahoo.com.br Studie: Release of silicone oil droplets from syringes. Quelle: Int J Retina Vitreous. 2019 Jan 3;5:1. doi: 10.1186/s40942-018-0153-8. eCollection 2019. Web: https://journalretinavitreous.biomedcentral.com/articles/10.1186/s40942-018-0153-8