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Fachverlag und Nachrichtenagentur

Silikonöl-Freisetzung in acht verschiedenen Spritzen, die zur intravitrealen Injektion verwendet werden

MEDICAL RETINA Aracaju – mechentel news – Am Hospital de Olhos de Sergipe in Aracaju, Brasilien, untersuchten Gustavo B. Melo et al. die Freisetzung von Silikonöl (SO) durch verschiedene Marken von Spritzen, die für die intravitreale Injektion unter unterschiedlichen Handhabungsbedingungen verwendet werden. Insgesamt wurden acht Spritzen analysiert: aus den USA Terumo 0,5 ml, Becton-Dickinson (BD) Tuberkulin 1 ml, BD Luer-lok 1 ml, BD Ultra-Fine 0,3 ml und Exel Insulin 0,3 ml; aus Deutschland Braun Omnifix-F 1 ml und Braun Injekt-F 1 ml und aus Spanien BD Plastipak 1 ml. Der Einfluss von Luft, dem Vorbereiten des Kolbens, dem Aufmischen durch Anschnippen der Spritze und der Temperatur der Flüssigkeit auf die SO-Freisetzung wurden mittels Lichtmikroskopie bewertet. Anhand von Fourier-Transformations-Infrarotspektroskopie (FTIR) wurde die molekulare Zusammensetzung in jeder Spritze identifiziert. Fünfhundertsechzig Spritzen wurden analysiert. Terumo 0,5 ml und BD Ultra-Fine 0,3 ml setzten mehr SO frei als alle anderen. BD Luer-lok 1 ml, BD Plastipak und Braun Omnifix-F 1 ml setzten wenig SO frei; BD-Tuberkulin 1 ml, Exel 0,3 ml und Braun-Injekt-F 1 ml setzten die geringste Menge SO frei. Das Vorbereiten der Spritze und unterschiedliche Temperaturen beeinflussten die SO-Freisetzung nicht signifikant. Das Aufmischen durch Anschnippen bewirkte, dass ein signifikant höherer Anteil der Proben SO-Tröpfchen und eine erhöhte Anzahl von Öltröpfchen aufwies. Luft hatte einen additiven Effekt auf die Freisetzung von Öl in den aufgemischten Gruppen. Durch FTIR wurde Polysiloxan in allen Spritzen ausser Injekt-F identifiziert. In der elektronischen Vorabpublikation im März 2019 beim BRITISH JOURNAL OF OPHTHALMOLOGY halten die Autoren fest, dass Spritzen, die üblicherweise für intravitreale Injektionen verwendet werden, häufig Silikonöl-Tröpfchen freisetzen, insbesondere wenn sie durch Anschnippen bewegt werden. Um unnötige Augenrisiken zu vermeiden, sollten die Spritzen vor der intravitrealen Injektion nicht aufgemischt werden. Es erscheint wünschenswert, dass Spritzen speziell für die ophthalmologische Verwendung hergestellt werden. (bs)

Autoren: Melo GB, Emerson GG, Dias CS Jr, Morais FB, Lima Filho AS, Ota S, Farah ME, Rodrigues EB, Maia M, Belfort R Jr. Korrespondenz: Dr Gustavo Barreto Melo, Hospital de Olhos de Sergipe, Aracaju 49020-380, Brazil. E-Mail: gustavobmelo@yahoo.com.br Studie: Release of silicone oil and the off-label use of syringes in ophthalmology. Quelle: Br J Ophthalmol. 2019 Mar 25. pii: bjophthalmol-2019-313823. doi: 10.1136/bjophthalmol-2019-313823. [Epub ahead of print] Web: https://bjo.bmj.com/content/early/2019/03/24/bjophthalmol-2019-313823.long