Einmalige Perfluoropropangas-Injektion bei vitreomakulärer Traktion vielversprechend
SURGICAL RETINA Graz – mechentel news – Ziel der Studie von Anna-Maria Haas et. al. aus der Augenklinik der Medizinischen Universität Graz, Österreich, war es, die Wirksamkeit einer einmaligen intravitrealen Gabe von Perfluoropropangas (C3F8) bei der Behandlung einer vitreomakulären Traktion mit oder ohne Makulaloch zu beurteilen. Im Rahmen der retrospektiven Fallserie erhielten 7 Augen von 6 Patienten mit einer symptomatischen vitreomakulären Traktion, nachgewiesen durch optische Kohärenztomographie, davon eine mit zusätzlichem Makulaforamen, eine einmalige intravitreale C3F8-Gasinjektion von bis zu 0,3 ml. Der primäre Endpunkt war die Lösung der vitreomakulären Traktion einen Monat nach der Injektion. Die sekundären Endpunkte umfassten die Lösung der vitreomakulären Traktion innerhalb von 6 Monaten, den Verschluss von Makulalöchern ohne chirurgischen Eingriff, die Veränderung der zentralen fovealen Dicke und der Sehschärfe. Insgesamt wurde bei 6 von 7 Augen (85,7 %) eine mit optischer Kohärenztomographie dokumentierte Lösung der vitreomakulären Traktion erreicht; 3 innerhalb eines Monats und 3 weitere innerhalb eines halben Jahres. Von den Letzteren zeigten 2 der 3 Augen gleichzeitig eine epiretinale Membran und eines eine diabetische Retino- und Makulopathie. Der Patient mit einem Makulaforamen zeigte innerhalb eines Monats eine Lösung der vitreomakulären Traktion, musste sich jedoch wegen Persistenz des Makulalochs einer Vitrektromie unterziehen. Assoziierte unerwünschte Ereignisse waren ein Makulaödem mit einem Schichtloch nach der Injektion bei einem Patienten und eine Netzhautablösung bei einem anderen Patienten. Die Autoren kommen in der elektronischen Publikation im Dezember 2018 beim Fachjournal Spektrum Augenheilkunde zu dem Schluss, dass die intravitreale Gasinjektion mit C3F8-Gas eine kostengünstige und vielversprechende minimalinvasive Option für die Behandlung von symptomatischer vitreomakulärer Traktion mit oder ohne Makulaloch ist. Weitere größere Studien insbesondere zum Vergleich der C3F8-Gasinjektion mit anderen Therapieoptionen seien erforderlich. (bs)
Autoren: Haas AM, Mayer C, Haas A, Wackernagel W. Korrespondenz: Anna-Maria Haas, Department of Ophthalmology, Medical University of Graz, Auenbruggerplatz 4, 8036 Graz, Austria. E-Mail: familiehaas1@hotmail.com Studie: Effect of intravitreal C3F8 gas in patients with vitreomacular traction: A retrospective case series. Quelle: Spektrum Augenheilkd. 2018;32(6):228-238. doi: 10.1007/s00717-017-0382-5. Web: https://link.springer.com/article/10.1007/s00717-017-0382-5