Datenlage lässt Anstieg der Prävalenz des retinalen Venenverschlusses vermuten
MEDICAL RETINA Bonn – mechentel news – Ziel dieser Studie von J Q. Li und Kolegen aus der Augenklinik der Universität Bonn, Deutschland, war es, die Prävalenz und Inzidenz des retinalen Venenverschlusses (RVO) in Europa zu untersuchen. Dazu wurde in den Datenbanken PubMed, Embase und Web of Science eine systematische Überprüfung und Metaanalyse der Prävalenz und Inzidenz von RVO in Europa gemäß den Richtlinien für Meta-Analysen von Beobachtungsstudien in der Epidemiologie (MOOSE) durchgeführt. Auf der Grundlage von Eurostat-Daten wurde die Gesamtzahl der betroffenen Personen in der EU berechnet und auf das Jahr 2050 hochgerechnet. Die für Zufallseffekte gepoolte Prävalenz des RVO in Europa betrug 0,7% bei Personen im Alter von 55 Jahren und älter, basierend auf der Untersuchung von 25.002 Personen aus 4 Prävalenzstudien. Es wurden keine europäischen Inzidenzstudien identifiziert. Für die Gesamtzahl der betroffenen Personen in der EU wurde ein Anstieg von 900.000 heute um fast 20% auf 1,1 Millionen im Jahr 2050 geschätzt. Die Autoren stellen in der elektronischen Vorabpublikation im Dezember 2018 bei der Fachzeitschrift Ophthalmologica klar, dass Publikationen über Prävalenz und Inzidenz des RVO in Europa nur begrenzt zur Verfügung stehen. Aufgrund des zu erwartenden Anstiegs der Betroffenenzahlen sei eine weitere epidemiologische Forschung für eine angemessene Gesundheitsplanung erforderlich. (bs)
Autoren: Li JQ, Terheyden JH, Welchowski T, Schmid M, Letow J, Wolpers C, Holz FG, Finger RP. Korrespondenz: Robert Finger, Department of Ophthalmology, University of Bonn, Bonn, Germany. E-Mail: robert.finger@ukbonn.de Studie: Prevalence of Retinal Vein Occlusion in Europe: A Systematic Review and Meta-Analysis. Quelle: Ophthalmologica. 2018 Dec 5:1-7. doi: 10.1159/000494224. [Epub ahead of print] Web: https://www.karger.com/Article/Abstract/494224