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Fachverlag und Nachrichtenagentur

Erfahrungsgewinn bei der MRI-Fusionsbiopsie führt zur Verbesserung der Biopsiequalität

 

RADIOLOGY/PROSTATE CANCER New York – mechentel news – Die Qualität der MRI-Fusionsbiopsie zur Detektion eines Prostatakarzinoms beruht zu einem grossen Teil auf den Erfahrung der durchführenden Radiologen und durchführenden Operateuren der Fusionsbiopsie. Diese Studie aus New York hat die Lernkurve ihrer eigenen Institution über einen Zeitraum von 4 Jahren untersucht. Dazu hat das Team um Xiaosong Meng aus dem Department of Urology an der New York University Langone Health in New York Akten von 1813 Prostatabiopsien untersucht. Jeder Patient erhielt ein 3 Tesla MRI mit PIRADS-Bestimmung durch einen einzigen Radiologen und eine Fusionsbiopsie (Artemis ™, 4 gezielte Proben, 12 systematische Proben) durch zwei Urologen. Die Fusionsbiopsie-Outcomes hinsichtlich der Detektion eines klinisch signifikanten Prostatakrebses in den jeweiligen PIRADS-Gruppen wurden unter dem Aspekt der fortschreitenden Jahre und dem damit vermuteten Erfahrungsgewinn untersucht. In Patienten mit einem PIRADS 4/5 wurde eine statistisch signifikante Steigerung der Detektionsrate um 26% beobachtet (p=0.025). Ebenso zeichnete sich eine Steigerung der Detektionsrate in PIRADS 3 und ≤2 ab, diese jedoch nicht statistisch signifikant (p=0,210-0,482). Auffallend war zudem eine hohe Upgrade-Rate (53%) bei Patienten, bei denen initial die Fusionsbiopsie negativ war, aber aufgrund eines persistierenden PIRADS 4/5 im Verlaufs-MRI eine Wiederholung der Fusionsbiopsie erhielten. Die Verlaufs-Biopsie wurde im median 17.6 ± 9.1 Monate nach der initialen Biopsie durchgeführt. Die Autoren verglichen zudem konkret die Biopsieergebnisse zwischen einer systematischen 12-Proben Biopsie und einer gezielten Fusionsbiopsie einer PIRADS 4/5-Läsion zwischen den ersten 200 Patienten und den letzten 200 Patienten in der Kohorte. Während anfänglich die Fusionsbiopsie 12% mehr Gleason Score 7 Prostatakrebs gegenüber der systematischen Biopsie entdeckte, wurden bei den letzten 200 Patienten 18% mehr Gleason Score 7 im Vergleich entdeckt; dieser Unterschied war jedoch statistisch nicht signifikant (p=0.148), so die Forscher in der November-Ausgabe 2018 des Fachjournals THE JOURNAL OF UROLOGY. (cw/um)

Autoren: Meng X1, Rosenkrantz AB2, Huang R1, Deng FM3, Wysock JS1, Bjurlin MA4, Huang WC1, Lepor H1, Taneja SS5., Korrespondenz: 1 Dpartment of Urology, New York University Langone Health, New York, New York., 2 Department of Radiology, New York University Langone Health, New York, New York., 3 Department of Pathology, New York University Langone Health, New York, New York., 4 Department of Urology, New York University Langone Hospital-Brooklyn, Brooklyn, New York., 5 Department of Urology, New York University Langone Health, New York, New York; Department of Radiology, New York University Langone Health, New York, New York. Electronic address: Samir.Taneja@nyumc.org., Studie: The Institutional Learning Curve of Magnetic Resonance Imaging-Ultrasound Fusion Targeted Prostate Biopsy: Temporal Improvements in Cancer Detection in 4 Years., Quelle: J Urol. 2018 Nov;200(5):1022-1029. doi: 10.1016/j.juro.2018.06.012. Epub 2018 Jun 7., Web: https://www.jurology.com/doi/full/10.1016/j.juro.2018.06.012

Kommentar Diese Studie nimmt an, dass der Erfahrungsgewinn bei der Fusionsbiopsie in den letzten Jahren zu einer Verbesserung der Biopsiequalität führte. Den Autoren ist zu gratulieren, dass sie für die gesamte Studie nur einen Radiologen zur MRI-Diagnostik einsetzten, was die Qualität der Studie entscheidend verbessert. Bezüglich der pathologischen Befundung wurde diese Vereinheitlichung leider nicht durchgeführt, was insgesamt eine Limiation der Studie ist. Schliesslich unterstützt diese Studie die Aussage der EAU-Guidelines, wonach eine Verlaufs-Biopsie bei initial negativer Biopsie in jedem Fall durch ein vorhergehendes MRI und befundabhängig durch gezielte und systematische Biopsien gestützt sein sollte. (cw)

Autor: Dr. med. univ. Christoph Würnschimmel, Assistenzarzt Luzerner Kantonsspital