Die Fähigkeit zur Erkennung eines PCa mittels MRT wird für Urologen durch einen geeigneten Lehrgang erheblich verbessert

PROSTATE CANCER London – mechentel news – Die Bedeutung der multiparametrischen Magnetresonanztomographie (MRI) nimmt für die Diagnose von Prostatakrebs rasch zu. Daher ist es für Urologen wichtig, die Prostata-MRT auf einen hohen Standard interpretieren zu können, um präzise gezielte Prostatabiopsien und Prostatakrebsbehandlungen durchführen zu können. Das Team um Veeru Kasivisvanathan von der Division of Surgery and Interventional Science am University College London in London, Vereinigtes Königreich und dem Department of Urology am University College London Hospitals NHS Foundation Trust in London, sowie der British Urology Researchers in Surgical Training (BURST) Research Collaborative, ebenfalls im Vereinigten Königreich, organisierten für Studie im September 2016 einen nationalen 2-tägigen Trainingskurs zum Thema Prostata-MRT für Urologen. Insgesamt 25 Urologen waren daran beteiligt (17 Oberärzte, 8 Assistenzärzte) und berichteten unabhängig voneinander über 32 MRT-Untersuchungen der Prostata unter Testbedingungen. Die Oberärzte hatten vorangegangene Erfahrungen mit dem Prostata-MRT-Verfahren. Diese reichten von einer sehr begrenzten bis zu einer größeren Erfahrung. Zu Beginn des Kurses wurde ein Test durchgeführt, bei dem die Teilnehmer, verblindet von den pathologischen Befunden, die Wahrscheinlichkeit auf Verdacht eines klinisch signifikanten Prostatakrebs anhand von 16 MRTs auf einer 1-6-Likes-Skala des einschätzen sollten. Der Unterricht wurde dann an zwei Tagen in Form von Vorträgen, praktischen Berichtssitzungen und fallbezogenen Diskussionen über die MRT-Interpretation der Prostata gehalten. Das Fazit der Autoren, erschienen in der Originalstudie aus der Januar-Ausgabe des Fachjournals EUROPEAN UROLOGY: „Die Erkennung von klinisch signifikantem Prostatakarzinom hat sich nach dem Lehrgang signifikant gegenüber der Erkennungsrate vor dem Kurs verbessert“. (mm/um)

Autoren: Kasivisvanathan V1, Ambrosi A2, Giganti F3, Chau E4, Kirkham A5, Punwani S6, Allen C5, Emberton M4, Moore CM4., Korrespondenz: 1 Division of Surgery and Interventional Science, University College London, London, UK; Department of Urology, University College London Hospitals NHS Foundation Trust, London, UK; British Urology Researchers in Surgical Training (BURST) Research Collaborative, UK. Electronic address: veeru.kasi@ucl.ac.uk., 2 Vita-Salute San Raffaele University, Milano, Italy., 3 Division of Surgery and Interventional Science, University College London, London, UK; Department of Radiology, University College London Hospitals NHS Foundation Trust, London, UK., 4 Division of Surgery and Interventional Science, University College London, London, UK; Department of Urology, University College London Hospitals NHS Foundation Trust, London, UK., 5 Department of Radiology, University College London Hospitals NHS Foundation Trust, London, UK., 6 Department of Radiology, University College London Hospitals NHS Foundation Trust, London, UK; Centre for Medical Imaging, University College London, London, UK., Studie: A Dedicated Prostate MRI Teaching Course Improves the Ability of the Urologist to Interpret Clinically Significant Prostate Cancer on Multiparametric MRI., Quelle: Eur Urol. 2019 Jan;75(1):203-204. doi: 10.1016/j.eururo.2018.09.033. Epub 2018 Oct 14., Web: https://www.europeanurology.com/article/S0302-2838(18)30721-8/abstract

Kommentar Die Erkenntnis, dass ein spezieller Kurs für die Verbesserung bei der Erkennung eines Karcinoms mittels MRT sorgt, wurde bereits bei den Radiologen gezeigt, jedoch hiermit zum ersten Mal speziell für Urologen. Diese Daten sind sicherlich von Interesse und sollten von Urologen, die mit MRT arbeiten, berücksichtigt werden. Allen Urologen, die auf diesem Gebiet arbeiten möchten, sollte ein Kurs vorgeschlagen werden. (mm/um)

Autor: Dr. med. Dr. rer. nat. Marco Moschini, Assistenzarzt Luzerner Kantonsspital