Subjektive Verbesserungen und Operationsrisiken bei elektiver Vitrektomie wegen Mouches volantes
SURGICAL RETINA Witten – mechentel news – Am Institut für Medizinische Biometrie und Epidemiologie der Universität Witten/Herdecke, Deutschland versuchten Ursula Hahn, Frank Krummenauer und Klaus Ludwig die subjektive Beeinträchtigung aufgrund von Mouches volantes anhand eines indikationsspezifischen Fragebogens zu quantifizieren und setzten die Veränderung des Ergebnisses vor und nach der elektiven Vitrektomie in Relation zu den Operationsrisiken. In die einarmige longitudinale multizentrische Beobachtungsstudie wurden 64 Patienten mit Mouches volantes aufgenommen, die sich einer 23G-Pars-Plana-Vitrektomie unterzogen; Fälle simultaner Phakoemulsifikation wurde ausgeschlossen. Basierend auf einem modifizierten Visual Quality of Life-Fragebogen (VQoL) wurden ein Gesamt-Selbsteinstufungsindex (SRI) und Subindizes des SRI berechnet, die die allgemeine Sehschärfe, Blendung, Nahsichtprobleme und Beweglichkeit der Mouches volantes betrafen. Der SRI reichte von 0 bis 100% (maximale Minderung). Sekundäre Endpunkte umfassten korrigierte Sehschärfe und Komplikationen. Die Daten wurden vor sowie 3 (n = 64) und 12 (n = 62) Monate nach der Operation erhoben. Der durchschnittliche Gesamt-SRI verbesserte sich (44%, 12%, 11%) mit einer statistisch signifikanten mittleren Reduktion von 69% 3 Monate postoperativ. Die durchschnittlichen Sub-SRIs verbesserten sich für Blendung (50%, 17%, 17%), Nahsichtprobleme (50%, 17%, 8%) und Beweglichkeit der Mouches volantes (43%, 5%, 0%). Sechzehn Augen benötigten eine Kataraktoperation während der Nachuntersuchung (10 zeigten eine Katarakt bereits vor der Vitrektomie). Acht Komplikationen wurden berichtet (6 intraoperative Netzhautlöcher, 2 postoperative Netzhautablösungen). Die Autoren ziehen in der Juni-Ausgabe 2018 von Graefe‘s Archive for Clinical and Experimental Ophthalmology das Fazit, dass bei der Mehrzahl der Mouches-volantes-Patienten die subjektive Beeinträchtigung durch die Vitrektomie stark reduziert wurde und die Vorteile der Operation trotz Komplikationen vorherrschten. (bs)
Autoren: Hahn U, Krummenauer F, Ludwig K. Korrespondenz: Ursula Hahn, Institute for Medical Biometry and Epidemiology, Faculty of Health, Witten/Herdecke University, Witten, Germany. E-Mail: Ursula.hahn@uni-wh.de Studie: 23G pars plana vitrectomy for vitreal floaters: prospective assessment of subjective self-reported visual impairment and surgery-related risks during the course of treatment. Quelle: Graefes Arch Clin Exp Ophthalmol. 2018 Jun;256(6):1089-1099. doi: 10.1007/s00417-018-3979-8 Web: https://link.springer.com/article/10.1007%2Fs00417-018-3979-8