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Fachverlag und Nachrichtenagentur

Eine extensivere Biopsieentnahme beim Urothelkarzinom des oberen Harntraktes könnte die Trefferquote erhöhen

UTUC New York – mechentel news – Diese multizentrische Studie befasste sich mit der Diagnostik des Urothelkarzinoms des oberen Harntraktes. Retrospektiv untersuchen die Forscher um Ezra J. Margolin vom Department of Urology des Columbia University Medical Center in New York, Vereinigte Staaten von America die Kohärenz präoperativer Ergebnisse der ureterenoskopischen Biopsieentnahme verdächtiger Areale mit der endgültigen Histologie nach Nephroureterektomie oder Ureterektomie. Insgesamt wurden 314 Patienten identifiziert. Es zeigte sich, dass in der primären Biopsie 61% der Patienten high-grade Tumore hatten und 21% klinische T1+ Tumore. In der endgültigen Histologie zeigte sich ein Anteil von high-grade Tumoren von 79%. 45% der Patienten wurden mit pT2 oder höher diagnostiziert. Schliesslich wurden multivariate Analysen durchgeführt, die zeigten dass es verschiedene Prädiktoren für ein pT2+ Stadium in der endgültigen Histologie gibt, wie etwa fortgeschrittenes Patientenalter, high-grade Histologie in der Biopsie und cT1+ Stadien. Das PPV (positive predictive value) für eine Muskelinvasion lag bei 86%, wenn eine Kombination von high-grade Histologie und einem klinischen T1+ Stadium vorhanden war. Andererseits lag das NPV (negative predictive value) bei 80% wenn diese Kombination nicht auftrat. In dieser Studie, erschienen in der Juni-Ausgabe des Fachjournals The Journal Of Urology, zeigte die Forschergruppe zuletzt, dass bei 51% der primären Biopsie-Histologien in der endgültigen Histologie ein Upgrade auftrat, vor allem wenn gleichzeitig eine positive Urin-Zytologie vorhanden war (p=0.06). (cw/um)

Autoren: Margolin EJ1, Matulay JT1, Li G2, Meng X3, Chao B3, Vijay V3, Silver H3, Clinton TN4, Krabbe LM4, Woldu SL4, Singla N4, Bagrodia A4, Margulis V4, Huang WC3, Bjurlin MA3, Shah O1, Anderson CB5, Korrespondenz: 1 Department of Urology, Columbia University Medical Center, New York, New York., 2 Department of Biostatistics, Mailman School of Public Health, Columbia University, New York, New York., 3 Department of Urology, New York University Langone Medical Center, New York, New York., 4 Department of Urology, University of Texas Southwestern Medical Center, Dallas, Texas., 5 Department of Urology, Columbia University Medical Center, New York, New York. Electronic address: cba2125@cumc.columbia.edu., Studie: Discordance between Ureteroscopic Biopsy and Final Pathology for Upper Tract Urothelial Carcinoma., Quelle: J Urol. 2018 Jun;199(6):1440-1445. doi: 10.1016/j.juro.2018.02.002. Epub 2018 Feb 7., Web: https://www.jurology.com/article/S0022-5347(18)30191-5/fulltext

Kommentar Das Urothelkarzinoms des oberen Harntraktes ist eine seltene Entität und zeichnet sich dementsprechend mit niedrige Fallzahlen aus, die die statistische Auswertung vieler Studien erschwert. Somit ist Selbige mit beachtlichen 314 Patienten eine wichtige Studie, die zeigt, dass die diagnostischen Methoden für diese Tumorentität vielfach unzureichend sind. Die Autoren schlussfolgern, dass eine extensivere Biopsieentnahme wahrscheinlich die Trefferquote erhöhen könnte. Diese Aussage sollte jedoch mit prospektiven Daten untermauert werden. (cw)

Autor: Dr. med. univ. Christoph Würnschimmel, Assistenzarzt Klinik für Urologie, LUKS