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Fachverlag und Nachrichtenagentur

Effektivität der Kombinationstherapie (lokal + Androgendeprivation) bei lokalisiertem Prostata-Ca

 

PROSTATE Detroit – mechentel news – Als lokale Standardtherapie der Wahl bei lokalisiertem Prostatakrebs kommt häufig die radikale Prostatektomie oder Radiotherapie der Prostata in Frage. Bei fortgeschrittenem Prostatakrebs mit positivem pelvinen Lymphknotenstatus bei der Initialdiagnose fehlt jedoch Evidenz bezüglich der optimalen Therapie. Vielfach wird als Therapie die Lokaltherapie (LT) in Kombination mit Androgenentzugstherapie (ADT) angewandt. Die Autoren um Thomas Seisen vom Center for Outcomes Research, Analytics and Evaluation am Vattikuti Urology Institute des Henry Ford Health System in Detroit, USA, haben die Effektivität von LT inklusive ADT versus alleiniger ADT verglichen. Das Overall Mortality (OM)-free survival beider Gruppen wurde als primärer Endpunkt untersucht. 1.987 (67%) Patienten wurden mittels LT und ADT therapiert und 980 mittels alleiniger ADT. Als LT wurde in 37,8% die radikale Prostatektomie durchgeführt und in 62,2% die Radiotherapie. Es zeigte sich, dass das OM-free survival in der Kombinationsgruppe signifikant höher war. In der Kombinationsgruppe war das OM-free survival bei 78.8% und in der ADT Gruppe bei 49,2%. Zwischen radikaler Prostatektomie und Radiotherapie zeigt sich in den Subanalysen kein Unterschied bezüglich Einfluss auf das OM-free survival. Die Autoren schlussfolgern in der elektronischen Vorabpublikation im September 2017 beim Fachjournal European Urology, dass man im Sinne eines multimodalen Ansatzes den Patienten die Kombinationstherapie anbieten sollte.

Autoren: Seisen T, Vetterlein MW, Karabon P, Jindal T, Sood A, Nocera L, Nguyen PL, Choueiri TK, Trinh QD, Menon M, Abdollah F. Korrespondenz: Firas Abdollah, Vattikuti Urology Institute, Henry Ford Hospital, 2799 West Grand Boulevard, Detroit, MI 48202, USA. E-Mail: firas.abdollah@gmail.com Studie: Efficacy of Local Treatment in Prostate Cancer Patients with Clinically Pelvic Lymph Node-positive Disease at Initial Diagnosis. Quelle: Eur Urol. 2017 Sep 7. pii: S0302-2838(17)30697-8. doi: 10.1016/j.eururo.2017.08.011. [Epub ahead of print] Web: http://www.europeanurology.com/article/S0302-2838(17)30697-8/abstract

Kommentar

Die Autoren haben mit dieser Studie sehr relevante Daten geliefert. Obwohl der Beobachtungszeitraum mit 5 Jahren kurz war, zeigten sich bereits hier signifikante Unterschiede zwischen den Gruppen. Auch wenn eine Kuration durch diese Therapien nur selten möglich ist, macht der Ansatz einer zytoreduktive Therapie in diesem Setting Sinn. Mit Spannung bleibt abzuwarten, was die aktuellen multizentrischen Studien bezüglich ossär oligometastasiertem Prostatakrebs zeigen werden. (https://www.martini-klinik.de/fuer-aerzte/studien/studienuebersicht/g-rampp-studie/)