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Fachverlag und Nachrichtenagentur

Kombination diffusionsgewichteter und kontrastverstärkter Bildgebung zur Differentialdiagnose bei Nierentumoren

 

UPPER URINARY TRACT Peking – mechentel news – Das Ziel der Studie war ein Vergleich der Leistung diffusionsgewichteter Bildgebung (diffusion-weighted imaging, DWI) und kontrastverstärkter MRI bei der Differenzierung zwischen renalen Onkozytomen und chromophoben Nierenzellkarzinomen (RCCs). Yan Zhong et al. aus der radiologischen Abteilung des Chinese PLA General Hospital in Peking, China, rekrutierten 48 Patienten mit histopathologisch bestätigten Nieren-Onkozytomen (n = 16) und chromophobe RCCs (n = 32). Bei allen Patienten wurden präoperativ DWI und kontrastverstärktes MRI durchgeführt. Der apparente Diffusionskoeffizient (ADC) und die Signalintensität wurden bei jedem Patienten bestimmt. Das ADC-Verhältnis und die prozentuale Veränderung der Signalstärke wurden berechnet. Die mittleren ADC-Werte bei Nieren-Onkozytomen lagen signifikant höher als die für chromophobe RCCs (1,59 ± 0,21 vs. 1,09 ± 0,29 × 10⁻³ mm²/s, p < 0,001). Für die ADC-Messung der diffusionsgewichteter Bildgebung betrug die Fläche unter der ROC-Kurve 0,931, die Sensitivität 87,5 % und die Spezifität 84,4 %; die entsprechenden Werte für das Verhältnis bei Kontrastverstärkung lagen bei 0,825, 87,5 % beziehungsweise 75 % (p < 0,05). Wurden die ADC-Werte zu den Verstärkungsverhältnissen im ROC-Verfahren hinzugefügt, erhöhte sich die Spezifität der Analyse zur Differenzierung des renalen Onkozytoms von chromophoben RCCs von 75 auf 87,5 % bei einer Sensitivität von 87,5 % ohne eine signifikante Erhöhung der Fläche unter der ROC-Kurve (0,930). Die Autoren fassen in der elektronischen Vorabpublikation im Juni 2017 beim Fachjournal European Radiology zusammen, dass sowohl DWI als auch kontrastverstärktes MRT bei der Differenzierung zwischen renalen Onkozytomen und chromophoben RCCs helfen können, wobei DWI einen höheren diagnostischen Wert aufweist. Die Kombination der beiden Parameter könnte eine bessere Leistung bei der Unterscheidung dieser beiden Tumoren bieten. (bs)

Autoren: Zhong Y, Wang H, Shen Y, Guo A, Wang J, Kang S, Ma L, Pan J, Ye H. Korrespondenz: Department of Radiology, Chinese PLA General Hospital, Beijing, China. E-Mail: 13701100368@163.com Studie: Diffusion-weighted imaging versus contrast-enhanced MR imaging for the differentiation of renal oncocytomas and chromophobe renal cell carcinomas. Quelle: Eur Radiol. 2017 Jun 19. doi: 10.1007/s00330-017-4906-9. [Epub ahead of print] Web: https://link.springer.com/article/10.1007%2Fs00330-017-4906-9

Kommentar Die Zytoarchitektur von Karzinomgewebe ist dichter, weswegen weniger Flüssigkeit zwischen den Zellräumen als im Vergleich zu gesundem Gewebe Platz findet. Dies erniedrigt somit das Signal der Molekularbewegung der interzellulären Flüssigkeit, womit der apparente Diffusionskoeffizient („ADC“) sinkt. Bei diesen 48 Patienten lag der Diffusionskoeffizient bei chromophoben Karzinomen mit 1.1 deutlich tiefer als jener der Onkozytome mit 1.6. Auch wenn die Sensitivität des MRIs 87 % und die Spezifität 84 % betrug, wird man bei jungen Patienten dennoch nicht um eine Biopsie oder aber eine Exzision herumkommen. Die Arbeit zeigt dennoch, dass sich die moderne Bildgebung stets weiterentwickelt.